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50 Jahre – 50 Köpfe: Drei Fragen an Prof. Dominik Wied, der als jüngster Doktorand NRWs an der TU Dortmund promoviert hat

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Portrait Prof. Dominik Wied © Lisa Beller
Prof. Dominik Wied arbeitet inzwischen an der Universität zu Köln, an den Wochenenden zieht es ihn jedoch zurück ins Ruhrgebiet.

Vom Studenten zum Juniorprofessor: Dominik Wied hat an der TU Dortmund eine erfolgreiche wissenschaftliche Laufbahn eingeschlagen und dabei als jüngster Doktorand NRWs 2009 seine Promotion abgeschlossen. Heute lehrt und forscht der Professor für Statistik an der Universität zu Köln. Im Interview berichtet er von seinem Werdegang und verrät, dass er immer noch mit der TU Dortmund verbunden ist.

Prof. Wied, haben Sie sich schon immer für Mathematik und insbesondere Statistik interessiert – ein Thema, das viele Studierende eher zum Schwitzen bringt?

Ja, tatsächlich. Ich hatte schon immer Spaß an Zahlen und habe daher in der Schule auch Mathe als Leistungskurs gewählt. Während der Oberstufe habe ich dann als Gast bereits einige Vorlesungen an der TU Dortmund besucht und Angebote der SchnupperUni genutzt. Besonders gut hat mir gefallen, dass es in Dortmund einen eigenständigen Studiengang Statistik gibt. Ich fand es spannend, Zahlen mit Datenanalyse zu verknüpfen und so habe ich Statistik im Haupt- und Mathematik im Nebenfach studiert.
 

2009 haben Sie mit nur 23 Jahren als jüngster Doktorand Nordrhein-Westfalens erfolgreich Ihre Promotion abgeschlossen. Wie schafft man das?

Ich habe 2005, also mit 19 Jahren, mein Studium begonnen und 2008 mit dem Diplom abgeschlossen. Danach habe ich dann innerhalb von einem Jahr promoviert. In meiner Dissertation habe ich mich mit dem Kapitalmarktphänomen beschäftigt, dass in Zeiten extremer wirtschaftlicher Abschwünge die Renditen riskanter Wertpapiere stärker als sonst zu korrelieren scheinen. Das Thema war damals, kurz nach der Pleite von Lehman Brothers, sehr aktuell. Prof. Walter Krämer, der die Dissertation betreut hat, war angetan von dem Testverfahren, das ich entwickelt hatte. Später konnten wir dazu einen Artikel in der angesehenen Fachzeitschrift Econometric Theory veröffentlichen.
 

Stehen Sie heute noch in Kontakt mit Ihrem Doktorvater? Sie haben ja auch im Sonderforschungsbereich (SFB) 823 zur „Statistik nichtlinearer dynamischer Prozesse“, dessen Sprecher Prof. Krämer ist, eng zusammengearbeitet.

Das stimmt. Schon während meines Studiums habe ich als studentische Hilfskraft an der Fakultät Statistik gearbeitet und nach dem Studium dann als wissenschaftlicher Mitarbeiter im SFB 823, in dem ich von 2013 bis 2016 auch Teilprojektleiter war. Mit Herrn Krämer, der mich immer sehr gefördert hat, stehe ich heute noch in Verbindung – nicht zuletzt, da ich aktuell gemeinsam mit ihm noch einen Doktoranden an der Fakultät Statistik der TU Dortmund betreue. Mit dem Doktoranden arbeite ich außerdem zusammen an einem Beitrag über Risiken am Kapitalmarkt für einen Sonderband von Prof. Krämer und Prof. Weihs zum Thema „Faszination Statistik“.
 

Zur Person:

Dominik Wied (32) hat 2008 sein Statistik- und Mathestudium an der TU Dortmund als Jahrgangsbester abgeschlossen. Auch seine anschließende Promotion, die ihn zum jüngsten Doktor NRWs machte, legte er mit Bestnote ab. Danach war er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Wirtschafts- und Sozialstatistik und von 2011 bis 2016 als Juniorprofessor für Finanzökonometrie an der Fakultät Statistik der TU Dortmund tätig. Seit Juli 2016 ist er Professor für Statistik und Ökonometrie an der Universität zu Köln. Seiner Heimat, dem Ruhrgebiet, ist er dennoch treu geblieben: An den Wochenenden fährt Dominik Wied stets zurück nach Lünen, wo seine Familie wohnt.