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Global Citizenship Education im Zeichen globaler Krisen

Ukrainische Studierende nehmen an Winter School der TU Dortmund teil

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Mehrere Personen stehen vor eine roten Wand. © Hesham Elsherif​/​TU Dortmund
Bei der Winter School diskutierten Studierende aus der Ukraine mit Studierenden der TU Dortmund über unterschiedliche Ansätze von Global Citizenship Education.

Viele Herausforderungen der heutigen Zeit verlangen Kooperation und Wissenstransfer über Ländergrenzen hinweg. Besonders in Krisenzeiten spielen internationale Beziehungen eine wichtige Rolle. Im Rahmen einer Winter School vom 6. bis 10. Februar tauschten sich deshalb Studierende und Wissen­schaft­ler*innen aus Deutschland und der Ukraine zu aktuellen globalen Problemen aus.

Unter der Leitung von Dr. Phillip Knobloch, Prof. Ruprecht Mattig und Prof. Johannes Drerup vom Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft und Berufspädagogik (IAEB) der TU Dortmund und in Kooperation mit Prof. Olga Tsaryk und Dr. Nataliya Yashchyk aus dem westukrainischen Ternopil diskutierten jeweils zehn Studierende aus der Ukraine mit zehn Studierenden der TU Dortmund über unterschiedliche Ansätze von Global Citizenship Education (GCE). Dabei sollte beispielsweise geklärt werden, wie die Auseinandersetzung mit globalen Strukturen und Herausforderungen sowohl der individuellen kosmopolitischen Bildung dienen als auch Ausgangspunkt für gesellschaftspolitisches Engagement sein kann.  Im Rahmen der Veranstaltung nahmen die Redner*innen daher Bezug auf aktuelle globale Probleme wie Krieg und Konflikt in der Ukraine, Klimakrise, Migration und Flucht, Armut sowie Post- und Neokolonialismus.

Unbeschwerter Austausch

„Die Winter School ist eine tolle Möglichkeit für die ukrainischen Teilnehmenden, die in der Ukraine Fremdsprachen studieren, in persönlichen Kontakt mit den deutschen Studierenden zu kommen. An der TU Dortmund ist für sie nach einer 31-stündigen Anreise mit dem Bus eine Woche lang unbeschwertes Lernen und unbeschwerter Austausch möglich – mit Licht und Heizung“, betonte Prof. Olga Tsaryk vom Lehrstuhl für Fremdsprachen an der West Ukrainian National University. Im westukrainischen Ternopil findet die Lehre derzeit aufgrund der Stromausfälle ausschließlich in Präsenz statt.

Die Winter School an der TU Dortmund bot eine Vielzahl an Impulsvorträgen, in denen zunächst Grundlagen zur Konzeption von GCE vorgestellt wurden. Außerdem ging es um die kulturellen und politischen Kontexte der weltbürgerlichen Erziehung und Bildung sowie deren Bedeutung in Kriegs- und Krisenzeiten. An die Vorträge schlossen vier thematische Arbeits- und Diskussionseinheiten an. Im Fokus standen hier GCE-Konzepte der UNESCO sowie die globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030 der UN. Weitere Diskussionsgruppen widmeten sich dem Themenkomplex Bildung, Mehrsprachigkeit und Fremdsprachenlernen sowie post- und dekolonialen Konzeptionen von Global Citizenship Education. Bei einem Besuch des internationalen Leibniz-Gymnasium in Dortmund hatten die Studierenden außerdem die Möglichkeit, am Unterricht teilzunehmen und das Gelernte zu reflektieren.

„Gerade in Krisenzeiten, wie wir sie aktuell erleben, zeigt sich besonders deutlich, wie wichtig Konzepte und Formen politischer Bildung sind, die vor dem Hintergrund der Globalisierung entwickelt werden, diese reflektieren und eine Grundlage für deren Gestaltung bieten. Daher freut es uns sehr, dass wir diese Winter School zum Thema Global Citizenship Education gemeinsam mit unseren Kolleginnen aus der Ukraine anbieten konnten.“ - Dr. Phillip Knobloch (IAEB)

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) hat die Winter School an der TU Dortmund mit Mitteln des Auswärtigen Amtes gefördert.