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Bildungsministerium fördert Verbundprojekt mit 740.000 Euro

Digitales Konzept für Lehrerbildung Mathematik

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Fünf Personen stehen nebeneinander und lächeln in die Kamera. Die drei in der Mitte halten weiße Tafeln mit mathematischen Formeln in den Händen. © Oliver Schaper​/​TU Dortmund
Prof. Christoph Selter (r.) wird von Annabell Gutscher (M.) und Lara Huethorst, Prof. Andrea Kienle (2.v.l.) von Christian Schlösser unterstützt.

Anfang November ist an der TU Dortmund und der FH Dortmund ein Verbundprojekt gestartet, das der Aus- und Fortbildung von Lehrpersonen für Mathematik in der Primarstufe dient. Im Projekt arbeiten Prof. Christoph Selter vom Institut für Entwicklung und Erforschung des Mathematikunterrichts (IEEM) der TU Dortmund und Prof. Andrea Kienle vom Fachbereich Informatik der FH Dortmund und ihre Teams zusammen. Zudem ist von der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster Dr. Daniel Walter beteiligt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt mit insgesamt 740.000 Euro, von denen 413.000 Euro an die projektleitende TU Dortmund gehen.

Die Forscherinnen und Forscher haben ihr Verbundprojekt FALEDIA getauft. Mit ihm entwickeln, erproben und erforschen sie ein prototypisches digitales Fachkonzept für die Aus- und Fortbildung von Lehrpersonen für Mathematik in der Primarstufe. Der Name FALEDIA leitet sich von der Methodik des Projekts ab: Die Lehrerinnen und Lehrer werden durch eine digitale, fallbasierte Lernplattform unterstützt, ihre Diagnosekompetenz zu steigern, um die unterrichtliche Förderung von Grundschülerinnen und Grundschülern besser an deren spezifischen Lernständen ausrichten zu können. 

Das Projekt erfasst sowohl die Diagnosekompetenz angehender Lehrkräfte als auch deren Nutzungsverhalten im Umgang mit der FALEDIA-Lernplattform. Hierzu bearbeiten 300 Studierende Aufgaben zur Erhebung ihrer fachspezifischen Diagnosekompetenz und einen Fragebogen zum Nutzungsverhalten in einer Längsschnittstudie. Außerdem werden 20 Studierende mehrfach bei der Bearbeitung von Leistungsaufgaben durch Eye-Tracking-Verfahren beobachtet. Zudem werden sie zu ihrer Diagnosekompetenz und zum Nutzungsverhalten vertiefend interviewt.

 Mehrwert durch interdisziplinäres Projektteam

Das FALEDIA-Fachkonzept wird perspektivisch anderen Hochschulen sowie Lehrerfortbildungs-Institutionen zur Verfügung gestellt. Für diesen standortübergreifenden Transfer fungieren vier Hochschulen und vier Landesinstitute als Kooperationspartner. Erfahrungen bei der Adaption des FALEDIA-Fachkonzepts werden zudem bereits an der WWU Münster gesammelt und ausgewertet.

Der besondere Mehrwert dieses Projektes liegt in der interdisziplinären Besetzung des Projektteams. „Wir bringen Kompetenzen der fachdidaktischen Entwicklungsforschung – Mathematikdidaktik – sowie der Entwicklung, Erprobung und Evaluation digitaler Lernplattformen – Informatik – zusammen“, sagt Prof. Christoph Selter. Prof. Andrea Kienle ergänzt: „Durch die Integration der Methoden unserer verschiedenen Disziplinen erwarten wir, dass wir vollkommen neue Erkenntnisse in dem Bereich der Lernplattformen zur Förderung der Diagnosekompetenz bei Primarstufenlehrerinnen und -lehrern erzielen können.“ Das Vorhaben adressiert die bildungspolitische Herausforderung einer zunehmenden Heterogenität der Lernenden. Dieser wird mit einer fachbezogenen und adressatenspezifischen Diagnose der Lernmöglichkeiten jedes einzelnen Lernenden begegnet.

Die Projektlaufzeit beträgt drei Jahre. Im Team der TU Dortmund arbeiten neben Prof. Christoph Selter Annabell Gutscher und Lara Huethorst. Im Team der FH Dortmund unterstützt Christian Schlösser Prof. Andrea Kienle.

 

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