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Spotlight Forschung: Felix Lowin zur Promotion und zum Graduiertenzentrum TU Dortmund

„Mir hat die Promotionsberatung sehr geholfen“

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Ein Mann im Anzug steht vor einer Glasfront und hält ein Holzbaustein in dem Händen © Aliona Kardash​/​TU Dortmund
Felix Lowin möchte eine Diskussion anstoßen, die Potenziale der Forschung und Nachwuchsförderung in der Architektur stärker zu berücksichtigen.

Felix Lowin hatte nach seinem Studium bereits acht Jahre als Architekt in München gearbeitet, bevor er sich entschied, an der Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen der TU Dortmund zu promovieren. Seit November 2017 forscht und lehrt der Doktorand in Teilzeit am Fachgebiet Baukonstruktion. Mit seiner Partnerin führt er zudem gemeinsam ein Architekturbüro in Dortmund. Im Interview erzählt Lowin, dass es in der Architektur bislang weniger üblich ist, zu promovieren, und inwiefern ihm die Beratung im Graduiertenzentrum TU Dortmund geholfen hat.

Herr Lowin, womit beschäftigen Sie sich in Ihrer Dissertation?

Ich promoviere zum Thema „Souveränität und Effizienz durch Abstraktion“. Im Zuge der Digitalisierung werden im Bauwesen immer häufiger komplexe und sehr detaillierte 3D-Modelle erstellt. Das bedeutet, dass die Modelle bereits in einem frühen Stadium des Entwicklungsprozesses sehr viele Informationen enthalten können. Inzwischen wird die Qualität eines Architekturentwurfes vielfach vor allem an der Quantität der enthaltenen Informationen gemessen. Diese Entwicklung hinterfrage ich in meiner Dissertation. Denn auch etablierte Entwurfsinstrumente wie die Handskizze oder ein physisches Modell aus Holz oder Styropor mit einer reduzierten Anzahl an Informationen können dabei helfen, Lösungen für komplexe Problemstellungen zu entwickeln. In meiner Dissertation stelle ich diese Arbeitsmethoden den neuen Entwicklungen gegenüber und versuche, die Vorteile beider Methoden miteinander zu verbinden. Dabei prüfe ich, welche Informationen und Details zu welchem Planungszeitpunkt für den Entwurf relevant sind.

Warum haben Sie sich nach acht Jahren im Beruf für eine Rückkehr an die Universität und die Promotion entschieden?

Um das besser nachvollziehen zu können, lohnt sich ein Blick auf unsere Fachkultur: Die Ausbildung und Arbeit als Architektin oder Architekt erfordert neben der akademischen Bildung eine langjährige praktische Erfahrung. Nach einigen Jahren praktischer Tätigkeit als Architekt habe ich mich deshalb entscheiden, an die Universität zurückzukehren. Meine bisherige Berufserfahrung hilft mir im Alltag mit den Studierenden, Theorien reflektiert zu vermitteln. An der Fakultät profitiere ich von dem regen Austausch zwischen Lehrenden und Studierenden, dem großen Netzwerk sowie den Professorinnen und Professoren als Mentorinnen und Mentoren. Mir gefällt das universitäre Umfeld zur Forschung in der Architektur sehr gut: Es bietet mir die Freiheit, mich intensiv einem bestimmten Thema zu widmen. Die Dissertation sehe ich als persönliche Herausforderung und Möglichkeit, strukturiertes wissenschaftliches Arbeiten zu lernen und weiter auszubauen. In meinen Augen müssen wir als Architektinnen und Architekten an der Hochschule in Zukunft das wissenschaftliche Arbeiten stärker in den Fokus rücken. Denn Promotionen sind außerhalb bauhistorischer beziehungsweise theoretischer Arbeiten bislang eher selten. Als Sprecher der wissenschaftlich Beschäftigten der Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen möchte ich hier eine Diskussion anstoßen, die Potenziale der Forschung und Nachwuchsförderung in der Architektur stärker zu berücksichtigen.  

Inwiefern hat Ihnen bei der Vorbereitung auf die Promotion das Graduiertenzentrum TU Dortmund geholfen?

Wie gerade beschrieben, sind Promotionen in der klassischen Architektur bislang nicht sehr verbreitet. Daher habe ich mich zum einen mit den Bauingenieurinnen und -ingenieuren unserer Fakultät ausgetauscht, die üblicherweise promovieren, und zum anderen aktiv nach Unterstützung gesucht: In der Reihe „Forschung fördern“ des Referats Forschungsförderung hatte Dr. Benjamin Brast das Graduiertenzentrum vorgestellt. Er betreut dort die Promotionsinteressierten und Promovierenden und ich habe dann einen persönlichen Termin mit ihm vereinbart. Herr Brast hat mich ausführlich zum Thema Promotion beraten und mir hier verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt. Außerdem kam er bei unserem Doktorandenkolloquium vorbei und hat einen Vortrag über Finanzierungsmöglichkeiten gehalten. Die Angebote des Graduiertenzentrums – das sind neben der Beratung und Vorträgen beispielsweise auch Workshops zur überfachlichen Qualifizierung – haben mir sehr geholfen und sind insbesondere für Fakultäten wie meine wertvoll, um dort den wissenschaftlichen Nachwuchs zu stärken. Ich kann das Beratungsangebot nur ausdrücklich empfehlen.

Zur Person:

  • 2003 – 2009 Architekturstudium an der Universität Valladolid und der Bauhaus-Universität Weimar
  • 2009 – 2017 leitende Position in unterschiedlichen Architekturbüros u.a. bei Hess Talhof Kusmierz, Andreas Meck und Klein & Sänger
  • seit 2019 geschäftsführender Partner von Studio Daylab
  • seit 2017 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen der TU Dortmund
  • seit 2019 Promotion an der Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen

 

Weitere Informationen:
Graduiertenzentrum TU Dortmund
TU Dortmund Promotionsinteressierte
Referat Forschungsförderung


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