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50 Jahre – 50 Köpfe: Prof. Bodo Weidlich über die Arbeit der Gesellschaft der Freunde der TU Dortmund

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Portrait von Prof. Bodo Weidlich vor dem IBZ Gebäude. © Felix Schmale
Das IBZ zählt zu den größten Projekten, die die GdF während der Amtszeit von Prof. Bodo Weidlich mitfinanziert hat.

In der Zeit zwischen 2004 und 2016 hat sich an der Universität viel verändert: Die Studierendenzahl ist von rund 20.000 auf über 30.000 gestiegen, der Campus ist gewachsen und die damalige Universität Dortmund hat sich in TU Dortmund umbenannt. Prof. Bodo Weidlich konnte diese prägende Zeit aus einer ganz besonderen Position beobachten und den Wandel der Universität mitbegleiten. Er war zwölf Jahre lang Vorstandsvorsitzender der Gesellschaft der Freunde der TU Dortmund (GdF). Anlässlich des 60. Geburtstags der Freundegesellschaft blickt Bodo Weidlich im Interview auf seine Amtszeit zurück.

Herr Prof. Weidlich, in Ihrer Amtszeit hat die GdF zahlreiche Projekte gefördert und umgesetzt. Gibt es eine Fördermaßnahme, die Sie besonders herausgefordert hat?

In meiner Zeit als Vorstandsvorsitzender der GdF ist wirklich viel passiert. Die Freundegesellschaft fördert rund 30 Projekte im Jahr. Darunter sind große Konferenzen wie „On the record“, bei der Fachleute aus Wirtschaft, Politik und Journalismus zusammenkommen, universitätsweite Veranstaltungen wie das Sommerfest oder Auszeichnungen wie die Jahrgangsbestenpreise. Hinzu kommen kleinere Tagungen oder Seminare, für die ein finanzieller Zuschuss angefragt wird. Mich und meine Vorstandskollegen hat es immer wieder beeindruckt, dass man auch mit vergleichsweise kleinen Geldsummen viel bewirken kann. In meiner Amtszeit gab es natürlich auch Projekte, die größere Investitionen erfordert haben. Beispielsweise haben wir das Helmut-Keunecke-Haus mit 13 Apartments für Gastwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler modernisiert. Die bisher größten und sichtbarsten Projekte sind das TU-Logo auf dem Mathetower und das Internationale Begegnungszentrum, die wir mitfinanziert haben. Letzteres war für uns eine große Herausforderung.

Ein Internationales Begegnungszentrum ist tatsächlich ein außergewöhnliches Projekt. Wie kam es dazu?

Die Idee für das Begegnungszentrum, das meist IBZ genannt wird, kam 2006 im Rahmen der Vorbereitungen zum 50-jährigen Jubiläum der GdF auf. Wir suchten nach einem angemessenen „Geburtstagsgeschenk“ für unsere Universität. Damals zählte die Universität rund 3000 internationale Studierende. Es gab aber keinen Raum, in dem sie sich treffen oder mit den Dortmunder Studierenden in Kontakt treten konnten. So kam der damalige Rektor Prof. Eberhard Becker mit der „Geschenkidee“ auf uns zu, dass es einen Ort auf dem Campus geben sollte, der die Internationalisierung erlebbar macht. Das war der Anstoß für das IBZ. Bis zur finalen Projektskizze hat es allerdings ein wenig gedauert und auch über das Nutzungskonzept wurde lange diskutiert – mit Erfolg. Meine Vorstandskollegen und ich konnten bei der Jahresversammlung 2006 die GdF-Mitglieder von der Idee zum Bau eines Internationalen Begegnungszentrums überzeugen. Glücklicherweise haben viele unserer Mitglieder das Projekt nicht nur ideell, sondern auch großzügig finanziell unterstützt. Und ich finde, dass sich unser Engagement absolut gelohnt hat. Das IBZ ist ein wichtiger Baustein der Internationalisierung der TU Dortmund geworden.

Die GdF ist aber weitaus mehr als ein Förderer der Universität…

Ja, das stimmt. Sie war zu Beginn ein hartnäckiger Forderer. Schließlich hat sich die GdF bereits 1958, also zehn Jahre vor der Universität gegründet, um sich für eine Universität in Dortmund einzusetzen. Das ist eher ungewöhnlich. Normalerweise entstehen die Fördervereine erst ein paar Jahre nach den Hochschulen. Aber vielleicht ist genau dieser umgekehrte Prozess dafür ausschlaggebend, dass die GdF als unabhängiger gemeinnütziger Verein stets eng und gut  mit den jeweiligen Rektoraten zusammengearbeitet hat. Durch unsere Mitglieder schaffen wir zudem eine Verbindung zur Stadtgesellschaft, zur Wirtschaft und zu wichtigen Institutionen in der Region. Das ist für eine erfolgreiche Universität immens wichtig – sicherlich auch in den kommenden 50 Jahren.

Zur Person:

Prof. Bodo Weidlich hat an der TU Berlin Architektur studiert. Anschließend war er in der Dortmunder Niederlassung der Assmann-Gruppe tätig, die  auch zahlreiche Bauvorhaben auf dem Campus der Universität begleitet hat. Nach einer Zwischenstation beim Battelle Institut in Frankfurt und Gründung eines eigenen Ingenieurbüros in Berlin kam Weidlich zur Assmann-Gruppe zurück, von 1986 bis zu seinem Ruhestand war er dort Geschäftsführender Gesellschafter. Zudem hatte Bodo Weidlich eine Professur für Bauwirtschaft im Fachbereich Architektur an der Hochschule Bochum.  Aktuell ist er Ehrenvorsitzender der GdF.