Zum Inhalt
Publikation in Fachzeitschrift

Vom Nutzen und Schaden unternehmerischer Investments

-
in
  • Gründung & Transfer
  • Top-Meldungen
  • Forschung
Ein Mann im Anzug posiert vor einem Poster mit dem Logo der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät. © TU Dortmund
Dr. Simon Hensellek ist seit 2020 Juniorprofessor für Entrepreneurship und Digitalisierung an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften.

JProf. Simon Hensellek von der Fakultät Wirtschaftswissenschaften hat gemeinsam mit Prof. David Bendig und Dr. Julian Schulte von der Universität Münster untersucht, welche Auswirkungen unternehmerische Investitionen auf die Produktsicherheit haben. Ihre Ergebnisse haben sie kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift „Entrepreneurship Theory and Practice“ veröffentlicht.

Um in einem zunehmend schnelllebigen und turbulenten Marktumfeld Schritt halten zu können, investieren etablierte Unternehmen häufig in innovative Start-ups oder gehen strategische Allianzen mit anderen Unternehmen ein. Ob diese Formen des Corporate Venturing sich auf die Sicherheit der Produkte auswirken, haben JProf. Simon Hensellek von der Fakultät Wirtschaftswissenschaften der TU Dortmund sowie Prof. David Bendig und Dr. Julian Schulte vom Institut für Entrepreneurship der Universität Münster genauer untersucht und dabei insbesondere Produktrückrufe als Indikator in den Blick genommen.

Investitionsumfang und Marktbedingungen sind entscheidend

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass sehr geringe oder sehr umfangreiche Investitionen in Start-ups und Allianzaktivitäten meist mit geringen Produktproblemen einhergehen“, sagt JProf. Simon Hensellek. Es kommt also auf den Umfang an: „Mittelmäßig umfangreiche Investitionen – sogenannte ‚stuck-in-the-middle‘-Strategien – können den Unternehmen und ihren Kund*innen sogar schaden, weil sie eine erhöhte Wahrscheinlichkeit eines erheblichen Qualitätsmangels und somit Produktrückrufs aufweisen.“ Darüber hinaus beeinflussen Marktturbulenzen beide Beziehungen: In dynamischen Märkten benötigen Unternehmen mehr Start-up-Deals, bis die Wahrscheinlichkeit eines Produktrückrufs sinkt, aber weniger Allianzen.

Die Autoren kommen in ihrer Studie „Beneficial, Harmful, or Both? Effects of Corporate Venture Capital and Alliance Activity on Product Recalls“ zu dem Schluss, dass Unternehmen von ihren Investitionen in Start-ups oder Partnerschaften mit anderen Unternehmen über mehrere Transaktionen hinweg immer besser lernen können. Ein einziger Deal reiche nicht, sondern könne Unternehmen in ihrem internen Qualitätsmanagement sogar zu stark aus dem Gleichgewicht bringen. „Bevor sie Start-up- oder Allianzaktivitäten aufnehmen, sollten Unternehmen den Umfang ihres externen Engagements und die Marktbedingungen sorgfältig abwägen – ganz oder gar nicht lautet die Devise“, sagt JProf. Simon Hensellek.

Zur Publikation

 

Ansprechpartner für Rückfragen: