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Auszeichnung für herausragende wissenschaftliche Leistung

Soziologin und Physiker ins Heisenberg-Programm der DFG aufgenommen

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Mathetower umrahmt von Bäumen © Roland Baege​/​TU Dortmund

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Soziologin Dr. Maximiliane Wilkesmann und den Physiker Dr. Johannes Albrecht von der TU Dortmund in das begehrte Heisenberg-Programm aufgenommen. Damit würdigt die DFG die „hohe wissenschaftliche Qualität und Originalität ihrer Forschungsvorhaben auf internationalem Niveau“ sowie ihre Eignung zur weiteren Qualifikation als Hochschullehrerin bzw. Hochschullehrer. Bis zu fünf Jahre lang unterstützt die DFG die Forscherin und den Forscher dabei, ihre hochkarätigen Projekte fortzusetzen und ihre Reputation weiter zu steigern.

Über Maximiliane Wilkesmann

Maximiliane Wilkesmann hat an der Ruhr-Universität Bochum studiert und wurde im Jahr 2009 dort promoviert. Anschließend kam sie als Juniorprofessorin für Soziologie an die TU Dortmund, wo sie außerdem mehrere Jahre die Professur für Wirtschafts- und Industriesoziologie vertreten hat. 2018 wurde sie zur außerplanmäßigen Professorin an der Fakultät Erziehungswissenschaft, Psychologie und Soziologie der TU Dortmund ernannt, wo sie seit dem Sommersemester 2019 die Professur Sozialstruktur und Soziologie alternder Gesellschaften vertritt.

Portraitaufnahme von Maximiliane Wilkesmann © Nikolas Golsch​/​TU Dortmund

Ihre empirische Forschung wurde bislang mit mehr als einer halben Million Euro unter anderem von der DFG und der Stiftung Mercator gefördert. Maximiliane Wilkesmann erforscht die Bereiche ArbeitWissen und Organisation sowie deren Zusammenspiel. Sie hat unter anderem untersucht, wie Expertinnen und Experten mit Nichtwissen umgehen. So konnte sie mit ihrem Team zeigen, dass etwa Chefärztinnen und -ärzte den Umgang mit Fehlern und Nichtwissen wesentlich positiver darstellen, als dies in der Realität der Fall ist. Die Ergebnisse der Studien zeigen auch, wie schwer es erfahrenen Ärztinnen und Ärzten fällt, falsches Wissen zu verlernen. Für einen positiven Umgang mit Nichtwissen sind vor allem Ressourcen in Form von Zeit und Zugang zu Fortbildungen und Fachliteratur sowie eine positiv gelebte Führungs- und Fehlerkultur wichtig. Allerdings sorgen in der Praxis oft negative organisationale Rahmenbedingungen wie Arbeitsverdichtung und Stress dafür, dass keine oder nur wenig Zeit für individuelle und kollektive Lernprozesse bleibt. In Zukunft wird Maximiliane Wilkesmann Kooperations- und Konkurrenzbeziehungen durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz im Kontext von wissensintensiver Arbeit erforschen.

Portraitaufnahme von Johannes Albrecht © Nikolas Golsch​/​TU Dortmund

Über Johannes Albrecht

Johannes Albrecht hat in Heidelberg und Sydney Physik studiert. Nach seiner Promotion in Heidelberg im Jahr 2009 arbeitete er drei Jahre in der Schweizer Großforschungseinrichtung CERN. 2013 kam er über das Emmy-Noether-Programm der DFG an die Fakultät Physik der TU Dortmund. Seit 2016 wird seine Forschung außerdem vom Europäischen Forschungsrat (ERC) mit einem Starting Grant in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro gefördert.

Dr. Johannes Albrecht forscht hauptsächlich am Teilchenbeschleuniger LHC am CERN. Dort sucht der Physiker nach bisher unbekannten Teilchen und Kräften, die es laut der bestehenden Theorie, dem Standardmodell der Teilchenphysik, gar nicht geben dürfte. Um den möglicherweise existierenden Teilchen auf die Spur zu kommen, nutzt er Präzisionsmessungen. Sollte er erfolgreich sein, würden seine Messungen wichtige Hinweise auf eine neue Grundkraft liefern. Andernfalls würden sie das Standardmodell der Physik bekräftigen. Einen großen Erfolg hat er in den vergangenen Jahren bereits erzielt: Seine Arbeitsgruppe hat einen der seltensten jemals gemessenen Teilchenzerfälle beobachtet. Dabei zeigen diese und weitere Messungen bestimmte Anomalien, die Dr. Johannes Albrecht und sein Team jetzt prüfen. Sein Ziel ist es, herauszufinden, ob hinter den Messergebnissen wirklich bisher unbekannte Teilchen und Kräfte stecken.

 

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