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Neues Initiativzentrum möchte politische Bildung in Kommunen fördern

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Logo des Initiativzentrums für politische Bildung und kommunale Demokratie

Sechzehn Professorinnen und Professoren aus fünf Fakultäten der TU Dortmund haben sich zusammengeschlossen, um politische Bildung und kommunale Demokratie zu fördern. Am Mittwoch, 27. Januar, hat das Initiativzentrum mit einer digitalen Veranstaltung seine Gründung gefeiert.

„Demokratie fällt nicht vom Himmel. Sie ist nicht selbstverständlich, das zeigt ein Blick in die Historie, aber auch die Gegenwart. Eine Demokratie ist immer auf die Mitwirkung ihrer Bürgerinnen und Bürger angewiesen, politische Bildung ist daher unerlässlich“, erklärte Prof. Thomas Goll von der Fakultät Sozialwissenschaften seine Motivation für die Gründung. Auf seine Initiative haben sich 16 Professorinnen und Professoren der TU Dortmund aus fünf verschiedenen Fakultäten zum „Initiativzentrum für politische Bildung und kommunale Demokratie“ (IZBD) zusammengeschlossen.

Stärkung der kommunalen Demokratie

Das Initiativzentrum legt den Schwerpunkt auf die Politik in der Gemeinde. „Kommunalpolitik ermöglicht einen unmittelbareren Zugang zu Institutionen und Personen und somit eine erfahrungsbasierte Bildung“, sagte Prof. Goll, Sprecher des Zentrums. Zudem sei die Kenntnis kommunaler Organisationsstrukturen Voraussetzung, um auch komplizierte politische Mehrebenensysteme wie die EU zu verstehen. „Obwohl das Thema in den Lehrplänen der Schulen verankert ist, wird Kommunalpolitik kaum systematisch besprochen“, so Prof. Goll. Laut der am Initiativzentrum beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zeige sich in Deutschland immer wieder, dass – ebenso wie im Bildungsbereich – der sozioökonomische und der soziokulturelle Hintergrund, also letztlich das Elternhaus, maßgeblich das politische Wissen und politische Einstellungen der Heranwachsenden mitbestimme. Dies werde etwa bei der Wahlbeteiligung und politischem Engagement deutlich.

Das IZBD setzt sich deshalb für die Stärkung der kommunalen Demokratie ein, da diese die Grundlage des demokratischen Staatsaufbaus sei. Zudem sollen politische Bildung und Kommunalpolitik umfassend in Forschung und Lehre, etwa in der Lehrerbildung, berücksichtigt werden. „Dafür sollen die Themen regelmäßig in Form von Lehrveranstaltungen angeboten und in den Curricula der Studiengänge, an denen die Mitglieder unseres Initiativzentrums beteiligt sind, verankert werden“, erläutert Prof. Goll. Darüber hinaus möchte sich das Initiativzentrum eng mit der Stadt und der Stadtgesellschaft vernetzen.

Zahlreiche Grußworte

Den Ansatz, Wissenschaft, Kommunalpolitik und Stadtgesellschaft miteinander zu verbinden, bezeichnete Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, in ihrem Grußwort als vielversprechend. Denn um Bürgerinnen und Bürger zu erreichen, müsse man sich an deren Lebenswirklichkeit orientieren. Der Oberbürgermeister der Stadt Dortmund, Thomas Westphal, bekräftigte in seinem Grußwort, dass die Stadt dem Initiativzentrum gerne als aktiver Partner zur Seite stehe. Prof. Manfred Bayer, Rektor der TU Dortmund, freute sich über die geplante interdisziplinäre, institutionenübergreifende und praxisorientierte Ausrichtung des neuen Zentrums und hob die hohe gesellschaftliche Relevanz des Themas hervor. Dr. Guido Hitze, Leiter der Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen, sah viele Anknüpfungspunkte zwischen der Landeszentrale und dem Initiativzentrum und äußerte die Hoffnung auf eine lange Zusammenarbeit. Weitere Grußworte sprachen Prof. Nicole Burzan, Dekanin der Fakultät Sozialwissenschaften, Prof. Sabine Hornberg, Dekanin der Fakultät Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bildungsforschung, und Prof. Christoph Schuck, Dekan der Fakultät Humanwissenschaften und Theologie.

In seinem Impulsvortrag zur Bedeutung der Kommunen für die Demokratie erläuterte Prof. Andreas Kost, stellvertretender Leiter der Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen und Professor an der Universität Duisburg-Essen, unter anderem die Bedeutung von Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern. So sei Stadtpolitik häufig deutlich effektiver und zukunftsgewandter als Politik auf nationaler Ebene.

Alle Beteiligten waren sich an diesem Abend einig, wie wichtig das Nachdenken über Demokratie und die Förderung politischer Bildung sei. „Da passt es sehr gut, dass unsere Veranstaltung ausgerechnet am 27. Januar, dem Gedenktag für die Opfer des Holocausts, stattfand“, resümierte Prof. Goll.


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