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Innovationen in der digitalen Hochschullehre

100.000 Euro für Digital Fellowships

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Portrait von links nach rechts Prof. Jeanette Orlowsky, Dr. Lukas Wojarski und Dr. Nina Göddertz © Links​/​Mitte: Aliona Kardash​/​TU Dortmund Rechts: privat
Prof. Jeanette Orlowsky von der Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen, Dr. Lukas Wojarski von der Fakultät Maschinenbau und Dr. Nina Göddertz von der Fakultät Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bildungsforschung entwickelten die Projekte (v. l. n. r.).

Innovative Ansätze in der digitalen Hochschullehre zu fördern ist das Ziel des Förderprogramms „Fellowships für Innovationen in der Digitalen Hochschullehre – digiFellows“, das die TU Dortmund mit dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW (MKW NRW) und in Kooperation mit der Digitalen Hochschule NRW (DH.NRW) universitätsweit ausgeschrieben hat. Nun wurden die beiden Gewinnerprojekte bekanntgegeben.

Das erste geförderte Projekt heißt „Materialcaching – Lern-App für das strukturierte Selbststudium“. Prof. Jeanette Orlowsky von der Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen und Dr. Lukas Wojarski von der Fakultät Maschinenbau entwickeln eine App, die ihre Studierenden auf die Suche nach Werkstoffen und ihre Herstellungsrouten im Ruhrgebiet schickt. Das Prinzip ähnelt dem „Geocaching“, einem beliebten Freizeitvertreib, bei dem man wie bei einer Schatzsuche kleine Gegenstände mit Koordinaten oder per GPS-Ortung sucht.

Die Studierenden von Prof. Orlowsky und Dr. Wojarski arbeiten in kleinen Gruppen von zwei bis vier Personen zusammen. Zunächst lernen sie die Materialien, beispielsweise Stahl, Beton oder Glas, in der Lehrveranstaltung kennen. Indem sie Fachfragen in der App korrekt beantworten, erhalten sie Hinweise auf die Koordinaten des gesuchten Standorts. Den besuchen sie, lösen vor Ort weitere Aufgaben und belegen ihren Fund mit Fotos. Einer der „Materialcaching“-Orte ist beispielsweise der Hochofen des Hüttenwerks Meiderich im Landschaftspark Duisburg-Nord. Beim Besuch erfahren die Studierenden Wissenswertes über die Stahlherstellung.

„Durch das Materialcaching können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unmittelbar erfahren, wie die Werkstoffe konkret in der Praxis eingesetzt werden“, sagt Prof. Orlowsky. Dr. Wojarski ergänzt: „Mit dem interaktiven Game-based Learning, also der spielerischen Wissensvermittlung, motivieren wir die Studierenden ganz besonders.“ Das Team, das als erstes neun Materialcaching-Standorte besucht hat, wird mit einem kleinen Preis belohnt.

Portfolio-Arbeit in digitaler Form

Dr. Nina Göddertz von der Fakultät Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bildungsforschung widmet sich in ihrem Projekt „ePortfolios – Persönliche Lernumgebung und innovatives Prüfungsformat“ der Digitalisierung der Portfolio-Arbeit im Lehramtsstudiengang Sozialpädagogik. Die Portfolio-Arbeit ist fester Bestandteil der Lehrerbildung Sozialpädagogik an der TU Dortmund und hier sowohl im Bachelor als auch im Master verankert. Das von den Studierenden im Bachelor zu erstellende Portfolio setzt sich aus fachbezogenen Aufgaben sowie systematischen und theoriegeleiteten (Selbst-)Reflexionsanlässen aus zwei Seminaren und einer Vorlesung zusammen.

Diese Portfolio-Arbeit will Dr. Göddertz nun im Rahmen des Fellowships für den Lehramtsstudiengang Sozialpädagogik digitalisieren. „Ich sehe hier vor allem für die Studierenden einen besonderen Mehrwert, denn das ePortfolio ermöglicht es den Studierenden, neben reinen textbasierten Inhalten auch Fotos, Audios oder Videos zu integrieren“, sagt Dr. Göddertz. Außerdem ermöglicht das ePortfolio ein unmittelbares und prozessbegleitendes Feedback der Lehrenden sowie der Kommilitoninnen und Kommilitonen und fördert die Medienkompetenz der Studierenden.

Förderung beider Projekte

Beide Projekte werden im Rahmen des „digiFellows“-Programms mit jeweils 50.000 Euro gefördert. Das Programm hat zum Ziel, die Entwicklung und Erprobung digital gestützter Lehr- und Prüfungsformate unter konsequenter Nutzung digitaler Technologien an der TU Dortmund zu fördern. Die Projekte werden für ein Jahr gefördert. 2022 und 2023 sollen weitere Digital Fellowships vergeben werden.