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„Sowohl als Auch“ mit Autorin Sandra Wurster und Prof. Dr. Elke Grimminger-Seidensticker

Body-Bilder – von body shaming bis body positivity

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  • Campus & Kultur
Porträtfoto von Sandra Wurster © Privat
Autorin und Influencerin Sandra Wurster setzt sich aktiv für mehr Body Positivity ein.

Die Veranstaltungsreihe „Sowohl als Auch“ des Gleichstellungsbüros der TU Dortmund setzt sich im Juni mit Körperwahrnehmungen auseinander. Dazu trifft am 27. Juni in der Universitätsbibliothek die Autorin und Influencerin Sandra Wurster auf Prof. Elke Grimminger-Seidensticker, Professorin für Sportdidaktik an der TU Dortmund. Beide berichten von ihren Zugängen zum Thema Körperbilder – sowohl praktisch als auch in der Theorie.

Der Körper und seine Form sind ein gesellschaftliches Dauerthema. Täglich werden wir mit den herrschenden Schönheits- und Schlankheitsidealen konfrontiert und besonders in sozialen Netzwerken wie Instagram, Facebook oder YouTube werden die Eindrücke des „perfekten“ Körpers inszeniert. Vor allem Frauen und Mädchen erleben, dass ihr Aussehen ständig beurteilt, verglichen und kommentiert wird.

Wer der idealen Norm, jung, vital, faltenfrei und dünn zu sein, nicht entspricht, erfährt vielfach Abwertung und Ausgrenzung. Die Beleidigung von Menschen aufgrund ihres Körpers wird als body shaming bezeichnet. Die hierfür häufig genutzten Social-Media-Kanäle sorgen für neue und sehr eigene Dynamiken.

Auf der anderen Seite entwickelt die Body-Positivity-Bewegung Gegenstrategien zu body shaming und Schlankheitswahn. Sie kritisiert die vorherrschenden Schönheitsideale und ruft zu einem liebevolleren Umgang mit dem Körper sowie zur Akzeptanz und Toleranz von Verschiedenheit auf. Eine der führenden Aktivistinnen dieser Bewegung in Deutschland ist Sandra Wurster. Sie ist Gründerin des Labels „Bauchfrauen“ und plädiert für ein entspanntes Verhältnis zum eigenen Körper. Im April 2019 hat Sandra Wurster ihr erstes Buch mit dem Titel „Das Leben ist zu kurz, um den Bauch einzuziehen!“ veröffentlicht.  

Als Professorin für Sportdidaktik an der TU Dortmund hat Prof. Elke Grimminger-Seidensticker unter anderem das Phänomen des gefühlten Übergewichts im Kindesalter untersucht. Ihre Forschung verdeutlicht, dass es vor allem junge Mädchen sind, die sich trotz Normal- oder sogar Untergewicht zu dick fühlen. In ihrem Vortrag für „Sowohl als Auch“ widmet sich Prof. Grimminger-Seidensticker den Auswirkungen dieser verzerrten Körperwahrnehmungen und der Rolle des gefühlten Übergewichts für das Erleben von Sportunterricht im Grundschulalter.

Zur Veranstaltungsreihe

„Sowohl als Auch“ ist eine Veranstaltungsreihe des Gleichstellungsbüros, die einerseits das Augenmerk auf die Geschlechter- und Diversitätsforschung an der TU Dortmund richtet und andererseits aktuelle Diskurse innerhalb gleichstellungsorientierter Bewegungen aufnimmt. Das Format setzt an gesellschaftlichen Debatten an und bringt sie mit wissenschaftlichen Fragen zusammen. Ein übergeordnetes Thema, das aus den verschiedenen Perspektiven beleuchtet wird, ist dabei das verbindende Element. Theorie und Praxis, Kultur und Wissenschaft werden aufeinander bezogen, so dass Synergieeffekte entstehen.

Weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe