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AI4Schools-Workshop

Lamarr-Institut bringt Künstliche Intelligenz in die Schule

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Drei Jugendliche sitzen auf einem Sofa und arbeiten an zwei Laptops. Eine vierte Person im Vordergrund erklärt einer der Jugendlichen etwas. © Oliver Schaper​/​TU Dortmund
TU-Wissenschaftler Raphael Fischer (r.) mit Schüler*innen beim AI4Schools-Workshop.

Ende August hatten Oberstufenschüler*innen des Gymnasiums an der Wolfskuhle aus Essen zwei Tage lang Gelegenheit, sich bei einem Workshop der Initiative „AI4Schools“ intensiv mit verschiedenen Facetten rund ums Thema Künstliche Intelligenz (KI) zu befassen. Durchgeführt wurde der Workshop an der TU Dortmund vom Lamarr-Institut für Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz. Die Schüler*innen zweier Informatikgrundkurse setzten sich intensiv mit Themen wie Deep Learning, Neuronalen Netzen sowie Maschinelles Lernen auseinander und diskutierten über Herausforderungen vertrauenswürdiger KI. Neben interaktiven Programmierübungen hatten sie auch Gelegenheit, Informatik live zu erleben und den beruflichen Alltag von Data Scientists kennenzulernen.

Das von der Fraunhofer-Gesellschaft entwickelte Projekt „AI4Schools“ möchte Weichen für eine fundierte und adäquate KI-Bildung stellen. Als Kooperationspartner beteiligt sich das Lamarr-Institut an der Durchführung der Workshops für Schüler*innen sowie für Lehrkräfte. Fernab von Schulhof und regulärem Unterricht hatten die Schüler*innen Gelegenheit, einen ganz anderen Alltag zu erleben; inklusive Mittagessen in der Uni-Mensa. Das gefiel auch dem 18 Jahre alten Abdul, der sagte, dass er sich durch die Programmiermöglichkeiten und Gespräche mit mehreren Wissenschaftlern jetzt „noch besser vorstellen kann, Informatik zu studieren.“ Seine Mitschülerin, die 17 Jahre alte Nathalie, ergänzte: „Informatik ist unglaublich facettenreich. Es gibt hier zahlreiche spannende Bereiche, die viele einfach nicht kennen. Das muss sich ändern, und ein Workshop wie dieser hilft dabei.“

Vier Männer und zwei Frauen stehen leicht versetzt nebeneinander und posieren für ein Foto. © Oliver Schaper​/​TU Dortmund
Beim AI4Schools-Workshop dabei waren (v.l.): Heike Horstmann vom Lamarr-Institut, Schulleiter Thomas Paus, die Lehrer*innen Robert Spillner und Tamara Malzahn sowie die TU-Wissenschaftler Raphael Fischer und Sascha Mücke.

Begleitet wurden die Schüler*innen von ihren beiden Informatiklehrkräften Tamara Malzahn und Robert Spillner. Beiden ist wichtig, dass ihre Schüler*innen im Umgang mit KI geschult werden, da KI aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken ist, aber auch, dass Lehrer*innen entsprechende Bildungsangebote zum Thema KI erhalten, um aktuelle Themen und Entwicklungen auf dem neuesten Wissenstand vermitteln zu können. Auch dafür bietet das Projekt AI4Schools einen Workshop, der Lehrkräfte unabhängig von ihrer Fachrichtung ausbildet, damit diese ihr Wissen als Multiplikator*innen langfristig in die Schulen tragen können.

„Informatik hat zu Unrecht ein Nerd-Image“

Geleitet wurde der Workshop für die Schüler*innen von Raphael Fischer und Sascha Mücke. Beide Nachwuchswissenschaftler forschen an der TU Dortmund am Lehrstuhl für Künstliche Intelligenz der Fakultät für Informatik. Sie zogen am Ende der beiden Tage ein positives Fazit. „Künstliche Intelligenz hat Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft, ist als Thema in den meisten Schulen aber unterrepräsentiert, weswegen die Auseinandersetzung mit dieser Technologie und ihren Auswirkungen frühestmöglich im Bildungssystem verankert werden sollte“, ist Fischer überzeugt.  Sascha Mücke, der ursprünglich überlegt hatte, Lehrer zu werden, sich dann aber für einen wissenschaftlichen Werdegang entschieden hat, war beim Workshop besonders wichtig zu vermitteln, wie spannend Wissenschaft und Technik sind: „Informatik hat zu Unrecht ein Nerd-Image, leider auch durch viele Filme und Fernsehserien, in denen Informatiker stereotyp dargestellt werden. Ich hoffe, dass sich das ändert. Denn KI ist ein mächtiges Werkzeug, und ich hoffe, dass in Zukunft noch mehr Schüler*innen ihre Faszination für das Fach Informatik entdecken werden.“

Über das Lamarr-Institut für Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz

Bildung und Nachwuchsförderung sind Themen, denen das Lamarr-Institut einen hohen Stellenwert einräumt. Das Spitzenforschungsinstitut wird von der TU Dortmund, der Universität Bonn und den Fraunhofer-Instituten für Intelligente Analyse- und Informationssysteme (IAIS) in Sankt Augustin und für Materialfluss und Logistik (IML) in Dortmund getragen. Es wird vom BMBF und dem Land NRW im Rahmen der KI-Strategie der Bundesregierung als eines der zentralen KI-­Kompetenz­zentren institutionell gefördert. Die Lamarr-Forscher*innen gestaltet eine neue Generation der KI, die leistungsstark, nachhaltig, vertrauenswürdig und sicher zur Lösung fundamentaler Herausforderungen in Wirtschaft und Gesellschaft beiträgt.

Jugendliche sitzen verteilt auf verschiedenen Sofas in einem Raum verteilt und arbeiten an Laptops. © Oliver Schaper​/​TU Dortmund
Auch Programmieren stand beim Workshop auf dem Programm.