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Als Erste*r promovieren

Als Erste*r in der Familie zu promovieren bedeutet für viele Erstakademiker*innen einen enormen Schritt. Viele Erstakademiker*innen berichten, dass es für sie eine Herausforderung ist den Schritt ins Unbekannte zu wagen, ein Comittment für ein neues mehrjähriges Projekt abzugeben und ein für sie völlig neues Feld zu eröffnen, welches in ihrem sozialen Umfeld oft völlig unbekannt ist. Daher ist es für sie besonders hilfreich, wenn sie nützliche Informationen darüber bekommen, wie sie sich für eine Promotion bewerben oder sie durchführen und welche Unterstützungsmöglichkeiten es gibt. Darüber hinaus können sie mehr Selbstsicherheit durch Austausch mit anderen Erstakademiker*innen bekommen und Zweifel an der Eignung für eine Promotion durch gezielte Beratung und Entscheidungs-Coaching aus dem Weg räumen. Daher ist es besonders empfehlenswert sich an der Stelle zu reflektieren oder sich mit anderen auszutauschen, um die Punkte, die Unterstützung oder Informationen benötigen, gezielt anzugehen und Sorgen aus dem Weg zu räumen.

Studien zeigen, dass weniger Master­absol­vent*innen eine Promotion ablegen, deren Eltern nicht studiert haben, als Kinder aus akademischem Elternhaus. Von 100 Akademikerkindern erwerben durchschnittlich zehn den Doktortitel, von 100 Nichtakademikerkindern nur eines.

Auch die Hans-Böckler-Stiftung erhob 2014 Zahlen, die bestätigen, dass die Bildungsherkunft den Bildungsverlauf und die Bereitschaft zur Promotion beeinflusst. Die folgende Grafik veranschaulicht, dass der Anteil derjenigen, die in den ersten fünf Jahren nach dem Examen mit einer Promotion beginnen, deutlich mit der Bildungsherkunft variiert: Nur 25,9 % der Promovierenden, stammen aus Elternhäusern, deren Eltern beide keinen Hochschulabschlussabschluss haben. 32 % der Promovierenden haben ein Elternteil mit Hochschulabschluss. Im Gegenzug dazu haben 41,5 % der Promovierenden Eltern, die beide Akademiker sind. Die Wahrscheinlichkeit zur Promotion erhöht sich also mit zunehmenden Bildungsabschluss der Eltern.

© Böckler

„Ehrlich gesagt hielt ich es aber eher für unwahrscheinlich zu promovieren“, berichtet Leonie Seebach, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei DoProfil an der TU Dortmund. „Ich habe als Erste in meiner Familie überhaupt studiert, da denkt man nicht sofort daran, nach der Masterarbeit noch eine Dissertation anzuschließen“.

Dabei haben sich gerade oftmals First-Academic-Students während ihres Bildungsaufstieges ein entscheidendes Merkmal angeeignet, dass sie ihr Leben lang begleitet: Indem sie im Laufe ihrer Bildungsbiografie schon verschiedene Hürden erfolgreich überwunden und Herausforderungen gemeistert haben, konnten sie unter Beweis stellen, dass sie sich beim Verfolgen ihrer Ziele beharrlich zeigen – selbst unter widrigen Umständen.

Mit dem Statuswechsel Promotion beginnt quasi eine weitere Sozialisation, in der sich insbesondere Erstakademiker*innen fragen, ob sie für diesen Weg geeignet sind und wie sie  sich in ihrer akademischen Karriere am besten zurecht finden können. Beispielsweise ergeben sich oft neue Unsicherheiten bezüglich der Passung als Wissenschaftler*in in das System Universität und im Wissenschaftskontext gelten soziale Spielregeln, die erst mal durchschaut werden wollen. Im Verlauf der Promotion werden dann weitere wissenschaftliche Gepflogenheiten kennengelernt und die Promovierenden lernen sich in einen neuen Kontext zu verorten. In diesem Zusammenhang spielen insbesondere wertvolle Kontakte und Netzwerke eine erhebliche Rolle, die einem auf diesem Weg helfen. Die Informationen von Personen aus erster Hand zu bekommen, die ebenfalls aus einer nichtakademischen Sozialisation stammen und die trotz aller Widrigkeiten den Weg der Promotion erfolgreich gemeistert haben, motiviert ungemein für den eigenen akademischen Karriereweg.

Um den Schritt zur Promotion in Angriff zu nehmen und in die Tat umzusetzen, gibt es an TU Dortmund zahlreiche Unterstützungsangebote. Interessierte erhalten hier Support oder tauschen sich mit anderen promovierenden Erstakademiker*innen aus.

Beratung

Das Graduiertenzentrum bietet umfangreiche Serviceangebote rund um die Promotion – von der individuellen Beratung, zu Vernetzungsmöglichkeiten bis hin zu interessanten Workshops.

Weitere Informationen zum Graduiertenzentrum.

„Gehöre ich hier wirklich hin?“ Solche und ähnliche Gedanken haben viele Promovierende, die als Erste in ihrer Familie studiert haben und anschließend den Schritt in die Promotion gegangen sind. DocNet „Als Erste*s promoviert“ ist eine großartige Plattform, in der sich promovierende Erstakademiker*innen über genau solche Fragen miteinander austauschen und unterstützen. Das Netzwerk trifft sich einmal monatlich und ist offen für Promovierende aller Fakultäten.

Weitere Informationen zur hochschulweiten Vernetzung.

Die verschiedenen Veranstaltungen des DocNet finden Sie hier: https://graduiertenzentrum.tu-dortmund.de/das-graduiertenzentrum/veranstaltungen/docnet/

Promovierende mit Behinderung oder einer chonischen Erkrankungen stehen nochmal vor einigen zusätzlichen Hürden. Neben der Expertise der Mitarbeiter*innen des DoBuS gibt es Peer-Support. Die Treffen finden derzeit digital statt, Infos dazu gibt es hier:

DoBuS - Promovieren mit Behinderung / chronischer Erkrankung

Veranstaltungen

Falls Sie Interesse an den verschiedenen Informations- & Vernetzungsveranstaltungen haben, können Sie unter dem folgenden Link die aktuellen Events finden:

Link zu verschiedenen Informations- & Vernetzungsveranstaltungen.