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Studie der Universität Heidelberg

Universitäten sind laut einer Studie „Wirtschaftsmotoren“ für NRW

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Ein Mann und eine Frau stehen vor einer Hecke zur Übergabe eines Dokuments nebeneinander. © MKW NRW​/​Mark Hermenau
NRW-Universitäten bewirken eine beachtliche Wertschöpfung – das ist die zentrale Erkenntnis einer neuen Studie, die vom Vorsitzenden der Landesrektorenkonferenz, Prof. Lambert T. Koch, der NRW-Ministerin für Kultur und Wissenschaft, Ina Brandes, übergeben wurde.

Jeder Euro, den das Land Nordrhein-Westfalen seinen insgesamt 14 Universitäten als Grundfinanzierung zur Verfügung stellt, erzeugt – konservativ berechnet – eine Wertschöpfung von 4,01 Euro. Das ist die zentrale Erkenntnis einer neuen Studie, die am Donnerstag, 11. August, vom Vorsitzenden der Landesrektorenkonferenz (LRK), Prof. Lambert T. Koch, der NRW-Ministerin für Kultur und Wissenschaft, Ina Brandes, übergeben wurde.

Jenseits ihrer Kernaufgaben in Lehre und Forschung sorgen die Universitäten für direkte wirtschaftliche Effekte im Land: So wirken sich etwa die Ausgaben der Universitäten für Beschaffung und Löhne sowie die Ausgaben ihrer Studierenden für die Lebenshaltung auf die Wirtschaft aus. In der aktuellen Studie wurden bei der Berechnung der Wertschöpfungskette darüber hinaus auch die Mehrausgaben der Absolvent*innen aufgrund ihrer akademischen Höherqualifizierung sowie die Ausgaben universitärer Ausgründungen berücksichtigt.

Das Ergebnis: Bei einem Nettomitteleinsatz des Landes in Höhe von ca. 3,2 Milliarden Euro erzielten die nordrhein-westfälischen Universitäten im Betrachtungsjahr 2019 einen Gesamteffekt von knapp 13 Milliarden Euro. Ihre Grundfinanzierung hat sich somit in der Wertschöpfungskette vervierfacht. Die Universitäten sorgen zudem – direkt und indirekt – für über 175.000 Arbeitsplätze im Land. Darüber hinaus gibt es positive Wirkungen, die nicht in Geldwerten abgebildet werden können, etwa auf die Entwicklung von Innovationen durch den Transfer von Forschungsergebnissen in Wirtschaft und Gesellschaft.

Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes

Die Studie mit dem Titel „Die regionalökonomische Bedeutung der Universitäten in Nordrhein-Westfalen“ wurde im Auftrag der Landesrektorenkonferenz (LRK) der Universitäten in Nordrhein-Westfalen von der Economic Geography Group am Geographischen Institut der Universität Heidelberg unter der Leitung von Prof. Johannes Glückler angefertigt. „Die Studie ist ein ausgezeichneter Beleg dafür, dass unsere Universitäten nicht nur eine Spitzenposition in Wissenschaft und Forschung einnehmen, sondern auch ihren Teil zur wirtschaftlichen Entwicklung und Zukunftssicherung des Landes Nordrhein-Westfalen beitragen“, sagte der LRK-Vorsitzende Lambert T. Koch anlässlich der Veröffentlichung. „Die Mittel, die das Land zur Finanzierung der Universitäten aufwendet, stellen also in vielerlei Hinsicht eine mehr als lohnende Investition dar.“

NRW-Wis­senschafts­mi­nis­te­rin Ina Brandes sagte: „Die Universitäten in Nordrhein-Westfalen leisten hervorragende Arbeit in Forschung und Lehre. Zugleich sind sie treibende Kräfte für die Wirtschaft in ihren Regionen und in ganz NRW. Die Studie macht die hohe ökonomische Bedeutung der Hochschulen greifbar. Diese positive Entwicklung wollen wir als Landesregierung vorantreiben und dabei besonders den schnellen Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis fördern. Nur mit Innovationen aus der Wissenschaft werden wir die Herausforderungen unserer Zeit bewältigen.“

Zur Studie

Dortmund: Wissenschaft sorgt für starke Umsatzeffekte

Bereits 2012 wurde in Vorbereitung für den Masterplan Wissenschaft Dortmund eine ähnliche Studie erstellt, die den sieben Hochschulen und rund 20 wissenschaftlichen Einrichtungen in Dortmund ebenfalls eine große ökonomische Bedeutung bescheinigte: Durch die Sachausgaben der Einrichtungen, die Ausgaben der Studierenden und Beschäftigten sowie durch Multiplikatoreffekte ergaben sich vor zehn Jahren in der Region Umsatzeffekte von rund 1,2 Milliarden Euro (S. 16). Hinzu kamen weitere 773 Millionen Euro in der Wertschöpfungskette (S. 17), also ein Gesamteffekt in Höhe von rund 1,9 Milliarden Euro.

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