Zum Inhalt
Gemeinsame Projekte der Universitätsallianz Ruhr

MERCUR fördert zwei neue kooperative Forschungsprojekte mit rund 700.000 Euro

-
in
  • Forschung
  • Top-Meldungen
Fotomontage aus Fotos der Gebäude von Uni Duisburg-Essen, Ruhr-Uni Bochum und TU Dortmund. © MERCUR
MERCUR fördert gemeinsame Forschungsprojekte der UA Ruhr-Universitäten TU Dortmund, Ruhr-Universität Bochum und Universität Duisburg-Essen.

Mit rund 700.000 Euro fördert das Mercator Research Center Ruhr (MERCUR) zwei neue kooperative Forschungsprojekte innerhalb der Universitätsallianz (UA) Ruhr, an denen Wissen­schaft­ler*innen der TU Dortmund beteiligt sind. Die Vorhaben wurden im November bewilligt. Die beteiligten Wissen­schaft­ler*innen nutzen die MERCUR-Förderung, um langfristig Forschungsnetzwerke innerhalb der UA Ruhr aufzubauen. Gut die Hälfte der Förderung wird von der Stiftung Mercator getragen, den anderen Teil finanzieren die Universitäten anteilig.

„Narrative Economics Alliance Ruhr“ (NEAR)

Viele Wissenschaften erlebten schon in den 1980er- und 90er-Jahren den sogenannten „narrative turn“, ein Interesse an subjektiven Interpretationen durch Akteure und sozialem Diskurs. Erst vor wenigen Jahren wurde diese Perspektive auch für die Wirtschaftswissenschaften eingenommen, als der Nobelpreisträger Robert Shiller die Entwicklung des neuen Forschungsfeldes „Narrative Economics“ auf die Agenda setzte.

Mit der „Narrative Economics Alliance Ruhr“ (NEAR) wird nun der Grundstein zur Entwicklung der UA Ruhr zu einem europaweit führenden Standort auf dem neuen Gebiet „Narrative Economics” und zur Stärkung des UA Ruhr-Kompetenzfelds Empirische Wirtschaftsforschung gelegt. Das Ziel sind exzellente gemeinsame Vorarbeiten für die Beantragung eines DFG-Graduiertenkollegs. Das Projekt trägt dabei auf theoretischer, methodischer und empirischer Ebene zur Forschung bei. Inhaltlich liegt der Fokus auf Nachhaltigkeitsnarrativen. NEAR bündelt Kompetenzen aus den Bereichen Wirtschaftstheorie, Wirtschaftsjournalistik, Finance und Statistik/Ökonometrie. Durch Vernetzungsworkshops wurde bereits ein interdisziplinärer Austausch initiiert, der innerhalb der UA Ruhr sowie international fortgesetzt wird. Seitens der TU Dortmund sind Prof. Carsten Jentsch von der Fakultät Statistik sowie Prof. Henrik Müller vom Institut Journalistik im Projekt vertreten. Konsortialpartner sind Prof. Michael Roos (Ruhr-Universität Bochum, Lehrstuhl Makroökonomik), Prof. Martin Hibbeln (Universität Duisburg-Essen, Lehrstuhl für Finance) und Prof. Torsten Schmidt (Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften). Die Fördersumme beträgt 460.000 Euro.

„Quantenfelder und Quantenmaterialien“

Die wesentlichen Erkenntnisse über den fundamentalen Aufbau der Natur sind im Standardmodell der Teilchenphysik zusammengefasst. Aus methodischer Sicht handelt es sich dabei um eine relativistische Quantenfeldtheorie, die überraschend akkurat Phänomene bei hohen Energien beschreibt. Im Gegensatz zur Teilchenphysik spielt sich die Physik von Festkörpern bei viel niedrigeren Energien ab. Tatsächlich spielen relativistische Quantenfeldtheorien aber auch hier eine entscheidende Rolle, zum Beispiel in Graphen sowie nahe exotischer Phasenübergänge. Darüber hinaus sind viele ansonsten völlig unterschiedliche Quantenfeldtheorien aus Teilchen- und Festkörperphysik durch sogenannte Dualitätsvermutungen miteinander verknüpft.

Das Projekt „Quantenfelder und Quantenmaterialien“ wird in zwei Projektlinien das kritische Verhalten solcher Quantenfeldtheorien untersuchen und offene Fragen zu Dualitäten beleuchten, die für das Verständnis sowohl von Quantenphasenübergängen als auch der Quantenchromodynamik von Bedeutung sind. Dabei kommen moderne Renormierungsgruppenmethoden zum Einsatz.  Von der TU Dortmund sind zwei Professor*innen im Projekt vertreten: Gudrun Hiller, Professorin für theoretische Physik und Feldtheorie, und Emmanuel Stamou, Juniorprofessor für theoretische Flavourphysik. Sie werden gemeinsam mit Prof. Michael Scherer von der Ruhr-Universität Bochum zur systematischen Weiterentwicklung von Quantenfeldtheorie-Methoden beitragen. Die Fördersumme des Projekts beträgt rund 240.000 Euro.

Die Universitätsallianz Ruhr

Seit 2007 arbeiten die Ruhr-Universität Bochum, die Technische Universität Dortmund und die Universität Duisburg-Essen unter dem Dach der UA Ruhr strategisch eng zusammen. Durch Bündelung der Kräfte werden die Leistungen der Partneruniversitäten systematisch ausgebaut. Unter dem Motto „gemeinsam besser“ gibt es inzwischen über 100 Kooperationen in Forschung, Lehre und Verwaltung. Mit mehr als 120.000 Studierenden und nahezu 1.300 Professor*innen gehört die UA Ruhr zu den größten und leistungsstärksten Wissenschaftsstandorten Deutschlands.

Weitere Informationen zu MERCUR