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Forschungsprojekt SUBDENSE

Internationales Team erforscht Verdichtung in Vorstädten

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Ein Stadtmodell aus kleinen hölzernen Häusern und Bäumen auf weißem Grund © darknightsky​/​AdobeStock
Im international geförderten Projekt SUBDENSE erforschen Wissen­schaft­ler*innen der Fakultät Raumplanung die Verdichtung in Vorstädten.

Im Januar ist an der TU Dortmund ein neues internationales Forschungsprojekt angelaufen. In SUBDENSE beschäftigen sich Wissen­schaft­ler*innen mit Handlungslogiken von Bodeneigentümer*innen und anderen Akteuren zu suburbaner Nachverdichtung. Finanziert wird das Projekt mit 1,2 Mio. Euro von internationalen Forschungsgemeinschaften, von denen 320.000 Euro an die TU Dortmund gehen. SUBDENSE ist an der TU Dortmund in der Fakultät Raumplanung angesiedelt und läuft für drei Jahre.

Nachverdichtung ist eine der großen Herausforderungen eines nachhaltigen Städtebaus. Allerdings scheitert die Realisierung von zusätzlichem Wohnraum in bebauten Gebieten häufig an Interessenkonflikten und Widerständen von Bodeneigentümer*innen und lokalen Akteuren. Im Forschungsprojekt SUBDENSE untersuchen die Wissen­schaft­ler*innen, wie sich verschiedene Strategien der Bodenpolitik und die Interessen sowie Handlungslogiken von Bodeneigentümern und lokalen Akteuren gegenseitig beeinflussen.

Dafür fokussiert sich das Team auf die Nutzung bislang freier Flächen in Vorstädten für zusätzlichen Wohnraum. Für den Klimaschutz und die Klimaanpassung ist die Nachverdichtung entscheidend, da sie den Flächenverbrauch deutlich reduziert. Suburbane Gebiete weisen ein hohes, jedoch bislang ungenutztes Nachverdichtungspotenzial aus – die Auswirkungen bestehender Wohnungsknappheit könnten durch die Nutzung der Freiflächen also abgemildert werden. Das politische Ziel der Nachverdichtung ist in suburbanen Gebieten allerdings häufig mit Einschränkungen verbunden, da es mit verschiedenen Rationalitäten (Polyrationalität) von Akteuren kollidiert. Der Begriff Polyrationalität beschreibt die These, dass nicht alle beteiligten Akteure nur nach einer bestimmten Weise handeln, also anders als nach klassischen ökonomischen Verhaltungsmodellen. Die Bodenpolitik muss sich dementsprechend ebenfalls polyrational aufstellen, um angemessen reagieren zu können.

Forscher*innen von SUBDENSE betrachten diese pluralen Interessen von Bodeneigentümer*innen und lokalen Akteuren sowie bebaute Strukturen und deren Wandel. Dabei kombiniert das Team die Geodaten- und Raumanalyse mit sozio-anthropologischen Ansätzen und Raumplanung in unterschiedlichen institutionellen Kontexten.

Internationale Finanzierung und Forschung

Das Projekt wird von der ORA7-Kooperation von internationalen Forschungsgemeinschaften finanziert: der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der französischen Förderagentur ANR und dem britischen Economic and Social Research Council (ESRC).

Nicht nur die Förderung des Projekts findet im internationalen Rahmen statt, sondern auch die Forschung selbst. Die Wissen­schaft­ler*innen arbeiten an insgesamt vier Universitäten und Forschungsinstituten in Großbritannien, Deutschland und Frankreich. Neben der TU Dortmund sind außerdem die University of Liverpool, das IÖR Leibniz-Institut für ökologische Stadt- und Regionalentwicklung und das IGN Institut national de l'information géographique et forestière im Projekt vertreten. Die Leitung von SUBDENSE übernimmt Thomas Hartmann von der TU Dortmund, Professor für Bodenpolitik und Bodenmanagement.

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