Zum Inhalt
EXIST-Gründungsstipendium

Bund fördert Start-up PottPilz

-
in
  • Gründung & Transfer
  • Top-Meldungen
© CET​/​TU Dortmund
Prof. Jörg Tiller (M.) von der Fakultät Bio- und Chemieingenieurwesen unterstützt die beiden Gründer Lennard Bennemann (l.) und Hendrik Wever (r.) von PottPilz.
PottPilz ist ein Green-Tech-Startup, das nachhaltige Materialien für Bau und Büro entwickelt. Dabei werden Agrar-Reststoffe mittels Pilzmyzel zu festen, formbaren Baustoffen verwoben. Das Projekt „MycoFloor“ der beiden Gründer Hendrik Wever und Lennard Bennemann wurde nun vom Bundeswirtschaftsministerium für das EXIST-Gründungsstipendium ausgewählt.

„Die Förderung ist eine großartige Anerkennung für unsere Vision, nachhaltige Materialien auf Myzelbasis in der Bau- und Bürobranche zu etablieren. Wir freuen uns sehr über die Unterstützung und das Vertrauen in unser Vorhaben“, so Hendrik Wever, Mitgründer von PottPilz. Er beschäftigte sich als Agrarwissenschaftler schon einige Jahre mit der Idee, natürliche Materialien auf Basis von Myzel, dem Wurzelgeflecht von Pilzen, zu entwickeln. Im Austausch mit seinem Cousin Lennard Bennemann – Chemieingenieur und TU-Alumnus mit einem Faible für Kreislaufwirtschaft– nahm das Projekt zunehmend Gestalt an. Aus dem losen Gedanken entstand eine intensive Zusammenarbeit, die schließlich in dem Start-up PottPilz mündete. „Für uns ist es eine einmalige Chance, durch die EXIST-Förderung nun in Vollzeit und mit wissenschaftlicher Freiheit an unserem Vorhaben arbeiten zu können“, so das Gründungsteam.

Beim EXIST-Gründungsstipendium erhalten die Gründungsteams eine zwölfmonatige Finanzierung, um einen Businessplan auszuarbeiten und sich mit Unterstützung einer Hochschule oder Forschungseinrichtung auf ihre Unternehmensgründung vorzubereiten. PottPilz nutzt dies, um im Projekt „MycoFloor“ ein innovatives Fußbodensystem zu entwickeln. Es basiert auf heimischen Agrar-Reststoffen wie beispielsweise Stroh, die durch Pilzmyzel zu einem festen, natürlichen Fußboden verwachsen. Das Ergebnis: ein kreislauffähiger Baustoff mit hohem Nachhaltigkeitsanspruch. Ziel ist es, ein Produkt zu entwickeln, das in seinen Eigenschaften mit einem Korkfußboden vergleichbar ist – funktional, ökologisch und ästhetisch ansprechend.

Eng verbunden mit TU Dortmund und der Region

Das Team ist eng mit der Technischen Universität Dortmund verbunden, wo Lennard Bennemann zuvor Chemieingenieurwesen studiert hat. Es steht in engem Austausch mit der Gründungsberatung des Centrums für Entrepreneurship & Transfer (CET) sowie wissenschaftlichen Einrichtungen der Universität. Besonders unterstützt wird das Start-up durch Prof. Jörg Tiller von der Fakultät Bio- und Chemieingenieurwesen, der im Bereich Biomaterialien und Polymerwissenschaften forscht. Er begleitet die beiden Gründer mit seinem Know-how und seiner Erfahrung und stellt darüber hinaus Infrastruktur zur Verfügung. Diese Vernetzung ermöglicht eine zielgerichtete Weiterentwicklung des Produkts und Zugang zu relevanter Forschung.

Als Start-up mit Wurzeln in Dortmund und Hamm ist das PottPilz-Team der Region eng verbunden. Die Gründer wurden im Frühjahr in das greenhouse.ruhr-Programm der Wirtschaftsförderung Dortmund aufgenommen und profitieren dort von individuellen Coachings und einem starken regionalen Netzwerk. Ihre Vision ist es, nicht nur ein Produkt, sondern eine ganze Materialkategorie zu etablieren – regional produziert, biologisch abbaubar und architektonisch attraktiv.