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Junge Unternehmen in Zeiten von Corona

Drei Fragen an CET-Geschäftsführer Ronald Kriedel

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Portrait von Dr. Ronald Kriedel © Nikolas Golsch​/​TU Dortmund
Dr. Ronald Kriedel ist seit 2017 Geschäftsführer des Centrums für Entrepreneurship & Transfer.

Am 4. Mai ist an der TU Dortmund eine der ersten digitalen Ringvorlesungen gestartet. Unter dem Leitthema „Start-ups in Zeiten der Krise – Herausforderungen, Probleme, Chancen“ berichten Gründerinnen und Gründer aus der Praxis. Organisiert wird die Veranstaltungsreihe vom Centrum für Entrepreneurship und Transfer (CET) der TU Dortmund im Rahmen des Exzellenz Start-up Centers. Dr. Ronald Kriedel – Geschäftsführer des CET – setzt dabei besonders auf den Austausch mit Referentinnen und Referenten aus der Praxis.

Herr Dr. Kriedel, warum haben Sie das Format der digitalen Ringvorlesung gewählt?

Vorbilder spielen bei der Entscheidung für eine Unternehmensgründung eine große Rolle. Bereits seit dem Wintersemester 2017/2018 berichten daher Gründerinnen und Gründer aus der Region im Rahmen einer Ringvorlesung von ihren praktischen Erfahrungen. Ziel ist dabei auch, die an der Universität vermittelte Theorie mit Praxis zu unterfüttern und das Thema Start-ups für ein breiteres Publikum zu öffnen. Aufgrund der momentanen Situation entstand jetzt die Idee, auf die Krise explizit einzugehen und Gründerinnen und Gründern aus ganz verschiedenen Branchen eine Bühne zu geben. Sie berichten aus ihrem momentanen beruflichen Alltag – mit allen Widrigkeiten und Chancen, die ihnen dabei begegnen. Im Anschluss gehen wir per Zoom in die gemeinsame Diskussion und im Idealfall auf die Suche nach kreativen Lösungen.

An wen richtet sich das Format?

An alle, die das Thema Start-up und Entrepreneurship interessiert. Insbesondere aber natürlich an Studierende sowie Forscherinnen und Forscher, die sich überlegen, ein eigenes Start-up zu gründen, und an Gründerinnen und Gründer, die den Austausch suchen. Je nach Referentin oder Referent aber auch an alle, die sich beispielsweise für Themen wie E-Commerce oder Social Start-ups interessieren. Die Ringvorlesung findet immer montags 16 Uhr im Livestream statt. Die Anmeldung ist per E-Mail möglich.

Was sind die Erwartungen an die Ringvorlesung?

Ich erhoffe mir in erster Linie interessante Einblicke in den momentanen Alltag der Gründerinnen und Gründer. Gerade Start-ups sind es ja meist schon gewohnt, unter einer gewissen Unsicherheit zu handeln. Es wird interessant sein zu sehen, wie flexibel sie mit den Herausforderungen umgehen, die die Corona-Pandemie mit sich gebracht hat. Einer unserer Gäste hat beispielsweise 2014 eine Agentur für Online-Marketing gegründet. Hier wird sicherlich spannend sein, wie sich aus seiner Sicht die Marktlage für ihn geändert hat. Rennen ihm momentan die Kunden – auf gut Deutsch gesagt – die Bude ein? Vollzieht sich vielleicht gerade für Start-ups im Online-Bereich ein in Deutschland lange verschlafener Wandel? Und wie können die kleinen stationären Läden im Einzelhandel damit umgehen? Ein anderer Gründer, der in der Ringvorlesung berichten wird, hat ein Start-up im Bereich fair produzierter Kleidung gegründet. Er hat in Zusammenarbeit mit seiner portugiesischen Fertigungsstelle kurzfristig auf die Produktion von Schutzmasken umgestellt; der komplette Gewinn aus deren Verkauf geht wiederum an soziale Zwecke. Uns wird also auch die Frage beschäftigen, wie Gründerinnen und Gründer die Balance halten zwischen sich einerseits „über Wasser“ zu halten und andererseits gesellschaftlich etwas Gutes zu tun. Ich freue mich sehr auf dieses Format, auf spannende Gäste und angeregte Diskussionen mit hoffentlich vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern!

Zur Person
Dr. Ronald Kriedel (37 Jahre) ist seit 2010 an der TU Dortmund beschäftigt. 2017 promovierte er zu dem Thema „Systemkompetenz für Entrepreneure – Entwicklung der entrepreneurialen Systemkompetenz und eines Diagnoseinstruments” am Lehrstuhl Entrepreneurship und Ökonomische Bildung. Seit 2017 ist er Geschäftsführer des Centrums für Entrepreneurship & Transfer. Gemeinsam mit seinem Team unterstützt er Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studierende der TU Dortmund, ihre Ideen und Forschungsergebnisse beispielweise durch innovative Start-ups oder KMU-Projekte zu verwerten.

Website des CET