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Ausstellung „Rainer Fetting“ im Dortmunder U verlängert

Zwei Menschen stehen vor einer Wand mit Bildern. © Roland Baege​/​TU Dortmund

Die Sonderausstellung „Rainer Fetting“ wurde im Sommer 2020 auf Schloss Gottorf in Schleswig unter dem Titel „Here are the lemons“ gezeigt. Im Dortmunder U präsentiert sie sich nun als zweite Ausstellungsstation vom 29.11.2020 bis zum 05.04.2021 auf der Ausstellungsfläche auf Ebene 6.

Auf der U6 können die Besucher*innen über 130 Werke von Rainer Fetting aus rund fünf Jahrzehnten erleben – von Mitte der 1970er Jahre bis heute. Die Auswahl der Gemälde, Bronzen und grafischen Arbeiten geht auf eine enge Kooperation mit dem Künstler zurück, der einen tiefen Einblick in sein facettenreiches Schaffen gewährt. 

Fetting gehörte zu einer Gruppe von Künstler*innen, die um 1980 unter dem Etikett „Neue Wilde“ bekannt wurde und eine grundlegende Erneuerung der Kunst in den 1970/80er Jahren betrieb. Die Malerei der jungen Kunstschaffenden ist emotional und direkt, heftig und sehr farbig. Insbesondere  Fettings Werk zeigt figürliche Motive, die bei aller frischen Lebendigkeit komponiert und trotz des rohen Pinselstrichs alles andere als unbewusst hingeworfen sind: Fettings Kunst ist unmittelbar und vital, seine malerische Ausführung vibriert, lebt und pulsiert.Bis heute zählt Fetting zu den wichtigsten deutschen Künstler*innen der Gegenwart. Eines seiner bekanntesten Werke ist das Porträt von Willy Brandt in der Berliner SPD-Parteizentrale.

Die beiden wesentlichen Themen seines Schaffens finden sich auch in der Ausstellung wieder: der Mensch und die Landschaft. In Dortmund sind seine Porträts von der Frühzeit bis heute zu sehen. Auch die andere Seite seines Menschenbildes – der männliche Akt – ist zentral vertreten und präsentiert hauptsächlich Desmond Cadogan, der seit 1984 Fettings wichtigstes Modell ist.Neben dem Menschenbild ist die Land-schaft das zweite wesentliche Motiv seines Schaffens. In der Ausstellung findet sich dies ausgesprochen gegensätzlich in Szenen der Großstadt und der Naturlandschaft wieder. Gemälde aus Berlin und New York mit urbanen Themen wie Straßen, Clubs und Nachtleben stehen Strandszenen von Sylt gegenüber.

1949 in Wilhelmshaven geboren, ging Fetting 1972 an die Hochschule für Bildende Künste in Westberlin – zu dieser Zeit Hotspot der studentischen Revolte und der Homosexuellenszene. Von 1983 bis 1994 lebte Fetting in New York, welches für ihn ein prägender Ort der Freiheit und Inspiration wurde.