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Würdigung für herausragende Forschung

Prof. Sebastian Engell mit Arnold-Eucken-Medaille ausgezeichnet

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Porträt von einem Mann auf weißem Hintergrund. Der Mann ist Prof. Engell. © Roland Baege​/​TU Dortmund
Prof. Sebastian Engell ist seit 1990 Professor für Systemdynamik und Prozessführung an der TU Dortmund.

Prof. Sebastian Engell von der Fakultät Bio- und Chemieingenieurwesen hat die Arnold-Eucken-Medaille erhalten. Die Forschungs-Gesellschaft für Verfahrens-Technik (GVT) würdigt mit der Auszeichnung seine herausragende Arbeiten zur Dynamik, Automatisierung und optimalen Steuerung verfahrenstechnischer Prozesse.

Sebastian Engell ist seit 1990 Professor für Systemdynamik und Prozessführung an der TU Dortmund. Seine Entwicklungen von Methoden der Regelungstechnik und mathematischer Optimierungsverfahren haben einen Paradigmenwechsel in der Prozessführung verfahrenstechnischer Prozesse eingeleitet, hieß es in der Begründung der GVT. Mit seinen Arbeiten habe er in höchstem Maße dazu beigetragen, komplexe verfahrenstechnische Prozesse in Echtzeit zu optimieren und für einen breiten industriellen Einsatz tauglich zu machen. Die Arnold-Eucken-Medaille wurde erstmalig im Jahre 1956 und seitdem 23-mal vergeben, zuletzt im Jahr 2014. Sie würdigt die „weit überdurchschnittlichen Leistungen“ von Prof. Engell.

Sebastian Engell schloss 1978 sein Studium der Elektrotechnik an der Ruhr-Universität Bochum ab und promovierte über Informations- und Regelungstheorie an der damaligen Universität Duisburg. Von 1986 bis 1990 war er Leiter einer Forschungs- und Entwicklungsgruppe am damaligen Fraunhofer-Institut für Informationsverarbeitung in Technik und Biologie (IITB) in Karlsruhe. 1990 folgte er dem Ruf auf die Professur für Prozessdynamik und Betriebsführung an der TU Dortmund. Von 2002 bis 2006 engagierte sich Prof. Engell als Prorektor für Forschung und internationale Beziehungen an der TU Dortmund. Aktuell ist er Mitglied des Forschungsrats der Universitätsallianz Ruhr. Auch international war und ist er aktiv: 2008 war Prof. Engell Distinguished Visiting Professor an der Carnegie Mellon University, Pittsburgh, USA. 2006 wurde er zum Fellow der International Federation of Automatic Control ernannt.

Der Europäische Forschungsrat zeichnete Prof. Engell 2012 mit dem begehrten ERC Advanced Gant für das Projekt „MOBOCON – Model-based Optimizing Control from a Vision to Industrial Reality“ aus. Im Laufe seiner Karriere koordinierte Engell mehrere EU-Projekte, zuletzt das Projekt CoPro, kurz für  „Improvement of Energy and Resource Efficiency by Better Coordination of Production in the Process Industries“, das im Rahmen des Forschungsprogramms HORIZON 2020 gefördert wurde. Engell ist außerdem Standortkoordinator des Sonderforschungsbereichs/Transregio63 „InPROMPT“, den die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) seit 2010 fördert. Während seiner langjährigen Tätigkeit an der TU Dortmund haben unter seiner Betreuung bis jetzt 80 Nach­wuchs­wissen­schaftler*innen promoviert.

Die Arnold-Eucken-Medaille
Arnold Eucken leitete von 1930 bis 1950 das Göttinger Institut für Physikalische Chemie und Elektrochemie. Seine Tätigkeit als erster Obmann des VDI-Fachausschusses Verfahrenstechnik und zahlreiche von ihm verfasste Lehrbücher markieren den Beginn der Entwicklung der wissenschaftlichen Grundlagen der chemischen Verfahrenstechnik in den 1930er-Jahren in Deutschland. Die Verdienste der Wissen­schaft­ler*innen, die die Arnold-Eucken-Medaille erhalten, müssen auf dem Gebiet Verfahrenstechnik, ihrer Grundlagen oder Randgebiete liegen. Im Sinne des Wirkens von Eucken sind besonders auch die Leistungen zu beachten, welche die Ingenieurwissenschaften mit der Chemie verbinden.