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Institut für Schulentwicklungsforschung startet Erhebungszyklus

Internationale Bildungsstudie untersucht Leseleistung von Kindern

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Ein Junge und ein Mädchen auf einer Schulbank. © Wavebreakmedia​/​Shotshop.com
Grundschulkinder: Die IGLU-Studie untersucht, wie sich das Lesevermögen von Viertklässlern entwickelt hat.

Wie gut können Viertklässlerinnen und Viertklässler in Deutschland Texte lesen und verstehen? Das will die Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung, kurz IGLU, unter wissenschaftlicher Leitung des Instituts für Schulentwicklungsforschung (IFS) der TU Dortmund herausfinden. Mitte April ist der Erhebungszyklus in Deutschland gestartet.

Lesen ist wichtig für die gesellschaftliche Teilhabe. Wer nicht über eine ausreichende Lesekompetenz verfügt, bleibt zurück, sowohl in der Schule als auch im Beruf. Dabei umfasst die Lesekompetenz neben dem reinen Textverständnis auch die Bewertung und Reflexion eines Textes sowie die Auseinandersetzung mit den Inhalten. Um herauszufinden, wie es um die Leseleistung der Schülerinnen und Schüler in der vierten Klasse bestellt ist, wird daher in regelmäßigen Abständen die internationale Bildungsstudie IGLU auch in Deutschland durchgeführt. Trotz der erschwerten Bedingungen aufgrund der Coronakrise mit Teilungsunterricht und Schulschließungen werden seit seit Mitte April in Deutschland etwa 8.900 Viertklässlerinnen und Viertklässler an ca. 400 Grund- und Förderschulen in allen 16 Bundesländern untersucht und neben den Kindern auch ihre Lehrkräfte, Schulleitungen und Eltern befragt.

Auswirkungen der Corona-Pandemie

Gerade jetzt sind empirische Befunde zum Leistungsstand und Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler besonders wichtig. Zuletzt, das heißt 2016, lagen die Leistungsergebnisse stabil über dem internationalen Mittelwert, wobei die Schere zwischen lesestarken und leseschwachen Kindern im Vergleich zum Ausgangspunkt 2001 weiter auseinanderging. „Haben sich die Leseleistungen verändert? Konnten die sozialbedingten Leistungsunterschiede verringert werden? Und wird sich die Corona-Pandemie auf die Ergebnisse auswirken? Das sind Fragen, denen wir mit IGLU nachgehen werden“, erläutert die Bildungsforscherin und wissenschaftliche Leitung von IGLU in Deutschland, Prof. Nele McElvany vom Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) an der TU Dortmund.

Portrait von Professorin Nele McElvany © Meike Kenn​/​ TU Dortmund
Prof. Nele McElvany ist Bildungsforscherin am Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) und wissenschaftliche Leiterin der IGLU-Studie in Deutschland.

Die Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung testet das Lesevermögen, die Einstellung zum Lesen und die Lesegewohnheiten von Schülerinnen und Schülern am Ende der Grundschulzeit im internationalen Vergleich in einem Fünf-Jahres-Zyklus. Deutschland nimmt in diesem Jahr, seit 2001, bereits zum fünften Mal daran teil. Weltweit beteiligen sich an der aktuellen Studie ca. 60 Staaten und Regionen. Erstmalig werden in diesem Zyklus die Lesekompetenzen auch digital gemessen. Dafür werden die Schülerinnen und Schüler Leseaufgaben an Laptops bearbeiten, damit Erkenntnisse über die Auswirkungen der Digitalisierung auf das Lernen, insbesondere im Bereich Lesen in der Grundschulzeit, gewonnen werden können.  Zudem wird ein Teil der Schulen, die bereits an IGLU 2016 teilgenommen haben, erneut an IGLU 2021 teilnehmen, womit erstmals die Möglichkeit besteht, Entwicklungen auf der Schulebene im Zusammenhang mit der Lesekompetenz der Schülerinnen und Schüler tiefergehend zu analysieren.

Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS)
Das interdisziplinäre Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) an der TU Dortmund ist als Forschungseinrichtung an der Schnittstelle von Wissenschaft, schulischer Praxis und Politik angesiedelt. Die durch vier Professuren und rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gestalteten Forschungsbereiche des Instituts arbeiten zu aktuellen Themen im Bereich der Empirischen Bildungsforschung mit dem Ziel, schulische Lern- und Entwicklungsprozesse, Schulentwicklung und Bildungsergebnisse im Kontext ihrer individuellen, sozialen und institutionellen Bedingungen zu erfassen, zu erklären und zu optimieren. Das IFS trägt mit seiner Arbeit wesentlich den Profilbereich Bildung, Schule und Inklusion der TU Dortmund mit.

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