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Nach Sommerpause

Dortmunder Journalistik nimmt Diskussionsrunde zur Medienzukunft wieder auf

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Mehrere Zeitungen liegen übereinander. © Pixabay
Seit Beginn der Corona-Krise sind Werbeerlöse der Medien noch stärker eingebrochen.

Das Institut für Journalistik der TU Dortmund hat seine Video-Diskussionsrunde zur Medienzukunft wieder aufgenommen: Zum Auftakt am 16. September haben renommierte Medien-Expertinnen und -Experten einen tieferen Einblick in das Thema gegeben.

Es ist eine paradoxe Konstellation: Während die Nachfrage der Bürger nach verlässlichen Informationen, nach Einordnung und kritischer Recherche so groß ist wie seit langem nicht, bricht die wirtschaftliche Basis des Journalismus weg. Seit Beginn der Coronakrise sind Werbeerlöse noch stärker eingebrochen und Verlage haben noch mehr zu kämpfen als ohnehin schon.

Spotify-Modell für Journalismus

Könnte eine Art Spotify für den Journalismus Medienangebote nachhaltig refinanzieren? Christian-Mathias Wellbrock, Professor für Medien- und Technologiemanagement an der Universität zu Köln, ist schon länger der Ansicht, dass das für manchen Verlag ein Erfolgsmodell sein könnte. In einer Studie für die Landesmedienanstalt NRW ist er kürzlich zum Ergebnis gekommen, dass Nutzerinnen und Nutzer durchaus bereit wären, für solch ein Plattform-Modell, bei dem Inhalte gebündelt und kuratiert werden, zu zahlen.

Einen weiteren Impulsvortrag – zum Thema staatliche Medienförderung – hielt Margit Stumpp, Sprecherin für Medienpolitik der Bundestagsfraktion B’90/Die Grünen. Sie hat die vom Bundestag beschlossene Bereitstellung von 220 Millionen Euro für die Presseförderung kritisiert, da ihrer Ansicht nach die Zustellförderung ein falscher Ansatz sei, um Medienvielfalt und Qualitätsjournalismus zu sichern.

Monatliche Diskussionsrunden

Die Professorinnen und Professoren des Instituts für Journalistik hatten im April 2020 einen Aufruf zur „Sicherung der Qualität und Vielfalt der Medien“ gestartet und haben seitdem in mehreren Videokonferenzen mit Interessenten aus dem Journalismus, aus Stiftungen und aus der Politik über künftige Finanzierungs- und Qualitätssicherungsmodelle diskutiert. Mit der Konferenz am 16. September hatten sie die Sommerpause beendet; von nun an sind wieder monatliche Diskussionsrunden zum Thema geplant.

In den bisherigen Videokonferenzen gaben u.a. Impulse: Stephanie Reuter, Geschäftsführerin der Rudolf Augstein Stiftung, Thomas Schnedler, Projektleiter bei Netzwerk Recherche und Sprecher des Forums Gemeinnütziger Journalismus sowie Martin Rabanus, Sprecher für Kultur und Medien der SPD-Bundestagsfraktion.

Resümees der bisherigen Videokonferenzen und weitere Beiträge zum Thema Medienzukunft finden sich auf der Website des Instituts.