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Talentscouts informieren "Tandems" über Finanzierung des Studiums

Zwei Frauen sitzen an einem Tisch und sprechen miteinander. Eine Frau schreibt auf einem Tablet und die andere hat einen Stift in der Hand. © Martina Hengesbach​/​TU Dortmund

Erster Eltern-Talent-Abend der Talentscouts von der TU Dortmund: Ein knappes Dutzend „Tandems“ kamen Mitte September zum Infoabend Studienfinanzierung. Die „Tandems“ waren jeweils ein*e Schüler*in, die studieren wollen, mit Vater oder Mutter. Die Scouts Ulrike Magarin und Barbara Bernhard informierten sie – unterstützt von Praktikantin Sophie Oberscheidt und Studentin Luisa Wessel –, wie man ein Studium finanzieren kann.

„Ich als Mutter bin völlig überrascht worden, dass mein Sohn – immerhin schon Mitte 20 – plötzlich studieren will.“ Das war die Motivation einer „Tandem“-Hälfte, den Infoabend der Talentscouts zu besuchen. Ein Studium war für ihren Sohn eigentlich kein Thema. Erst über die Beratung der Talentscouts erschloss sich das Studium als weiterer Bildungsweg für ihn. So ging es auch anderen Schüler*innen am Infoabend. Sie waren auf dem Gymnasium, der Gesamtschule, einem Berufskolleg oder einer Förderschule zwar auf dem Weg zum Abitur; ein Studium hatten jedoch nur wenige angedacht.

Fragen zur Finanzierung

Auch wenn der Studienwunsch der Schüler*innen einige Eltern überraschte, so waren diese sich einig, ihren Kindern das Studium zu ermöglichen. Die Finanzierung ist häufig kompliziert. „Ich erhalte ergänzend Hartz IV“, berichtete eine Mutter. „Wenn meine Tochter BAföG bekommt und weiter bei mir wohnt, wird diese staatliche Unterstützung bis auf 100 Euro auf die Hartz-IV-Zahlung angerechnet.“ Hat ihre Tochter, die sich bereits an der Ruhr-Universität Bochum eingeschrieben hat, dagegen eine eigene Wohnung, erhält sie das BAföG ungekürzt. Eine eigene Wohnung etwa im Studentenwohnheim – diese Information war für Schüler*innen interessant, die im kommenden Jahr ihr Abitur machen – kann schon im Frühjahr 2019 beantragt werden, auch wenn es noch keine Zusage für den Studienplatz gibt. Neben BAföG zeigten die Talentscouts weitere Wege der Studienfinanzierung auf: beispielsweise Stipendien. Um solch ein Stipendium hat sich Luisa Wessel beworben. Sie studiert im dritten Semester „Soziale Arbeit“ an der FH Dortmund und war nach der Beratung der Talentscouts zur Hochschule gekommen. Sie berichtete über den „Papierkram“ und die vielen Formulare, die sie ausfüllen musste, um finanzielle Unterstützung zu erhalten. „Die Arbeit lohnt sich“, resümierte die ehemalige Schülerin.

Für Eltern und zukünftige Studierende war spannend zu erfahren, was Studieren eigentlich kostet. Dafür saßen ein junger Abiturient und sein Vater in der Runde. Der Abiturient hatte zwar in der vergangenen Woche eine Zusage eines Kreditinstituts für ein Duales Studium erhalten, verdient also demnächst in Ausbildung und Studium sogar schon Geld. Trotzdem war ihm und seinem Vater wichtig, die finanziellen Eckdaten eines Studiums zu erfahren – auf der Ausgaben- wie auf der möglichen Einnahmenseite. „Es kann ja auch mal etwas schiefgehen“, meinte der junge Mann, „oder ich hänge noch ein weiteres Studium an.“

Weitere Infoveranstaltungen geplant

Die 13 größten Stipendien-Werke stellten Ulrike Magarin und Barbara Bernhard den „Tandems“ vor. Zudem gaben sie Einblicke über Nebentätigkeiten und -einkünfte wie etwa als Studentische Hilfskraft (SHK) an einer Hochschule oder als Werkstudentin und Werkstudent. Insgesamt stieß ihr Eltern-Talent-Abend auf ein positives Echo, so dass weitere Infoveranstaltungen durchgeführt werden – als nächstes ein Abend zur Rolle der Eltern bei der Hochschullaufbahn ihrer Kinder (22.11.2018).