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Journalistik der TU Dortmund startet internationales Projekt

So berichten internationale Medien über die Coronakrise

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Mehrere Zeitungen liegen übereinander. © Pixabay
Das am Erich-Brost-Institut (EBI) an der TU Dortmund angesiedelte European Journalism Observatory startet ein Projekt zur Berichterstattung über die Corona-Krise.

Die Coronakrise stellt die Welt vor ungeahnte Herausforderungen. Das gilt für Bevölkerung, Politik, Wirtschaft – und auch für die Medien. Sie spielen eine Schlüsselrolle in der aktuellen Phase der massiven Verunsicherung. Während sich Staaten überall auf der Welt abschotten, ist es von essenzieller Bedeutung, dass die Menschen darüber informiert bleiben, wie öffentliche Debatten über die Coronakrise in anderen Ländern verlaufen – damit internationale Kooperation und Verständigung auch und gerade in dem gegenwärtigen Ausnahmezustand möglich bleiben.

Das am Erich-Brost-Institut (EBI) an der TU Dortmund angesiedelte European Journalism Observatory (EJO) startete am 19. März ein neues Projekt: Aus allen Kontinenten berichten renommierte Medienforscherinnen und Medienforscher aus dem Netzwerk des EBI über die Lage in ihrem Land.

Von Finnland bis Südafrika, von Brasilien bis Pakistan – wie gehen die Medien, wie geht der Journalismus mit der Krise um? Wie wird in Ländern mit eingeschränkter Pressefreiheit darüber diskutiert, welche Rolle spielen Fake News in anderen Staaten? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Projekts „Global Journalism Observatory zur Coronakrise“, das von Prof. Susanne Fengler und EJO-Redaktionsleiterin Tina Bettels-Schwabbauer verantwortet wird.

„Das EBI und das EJO haben durch vielfältige Forschungsprojekte ein weltumfassendes Netzwerk von Medienforschenden geschaffen. Dies wollen wir in den Dienst der Menschen stellen, um in der gegenwärtigen Krise journalistische und wissenschaftliche Grenzen offen zu halten, für Transparenz und Verständigung über Grenzen hinweg zu werben und ein Zeichen gegen Fake News und Stereotype zu setzen“, sagt Susanne Fengler.

Unterschiede in der Berichterstattung

Wie Tina Bettels-Schwabbauer erläutert, wird das Projekt parallel auf der deutschsprachigen EJO-Website und auf der Schwester-Website der University of Oxford auf Englisch veröffentlicht.

Das Projekt startete mit vier Beiträgen aus Finnland, Großbritannien, Russland und Schweden. Während finnische Medien einen internationalen Ansatz der Berichterstattung über die Corona-Krise gewählt haben, wie Journalismusforscher Heikki Heikkilä darlegt, konzentrieren sich die britischen Medien auf die Inkonsequenz der britischen Regierung in punkto Maßnahmen gegen die Pandemie, so David Baines von der Newcastle University. „In Schweden setzen die öffentlich-rechtlichen Medien auf Live-Berichterstattung“, sagt der schwedische Medienforscher Torbjörn von Krogh. In Russland dagegen gibt es in den Medien so gut wie keinen Diskurs darüber, ob das Land auf die Pandemie vorbereitet ist oder ob die Behörden genug tun, um die Menschen zu schützen – die meisten Quellen informieren lediglich über neue Fälle und Maßnahmen, berichtet Svetlana S. Bodrunova, Professorin für Journalismus an der Staatlichen Universität Sankt Petersburg. 

Es werden fortlaufend Beiträge aus weiteren Staaten hinzugefügt.

Weitere Informationen:
European Journalism Observatory (Deutsch)
European Journalism Observatory (English)

 

Ansprechpartnerinnen für weitere Informationen: