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Spielerischer Wissenserwerb

TU-Forschungsgruppe entwickelt innovative Onlinekurse

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Mehrere Menschen befinden sich in einer Videokonferenz © PERSIST
Die internationale Zusammenarbeit im Projekt findet nun vor allem digital statt – zum Beispiel über ZOOM.

Die internationale Forschungszusammenarbeit geht trotz Coronakrise weiter. Das zeigt auch ein Erasmus+-Projekt des Bereichs Unternehmenslogistik der TU Dortmund, der von Prof. Michael Henke geleitet wird. Gemeinsam mit europäischen Partneruniversitäten entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TU Dortmund einen Gamificated MOOC (Massive Open Online Course). Teilnehmerinnen und Teilnehmer der offenen Onlinekurse sollen spielerisch digitale Kompetenzen im Einkauf erwerben.

Durch die Digitalisierung des Arbeitsumfelds im Zuge der Industrie 4.0 verändern sich auch die Prozesse im Einkauf. Produkte, Dienstleistungen und Wissen für Unternehmen werden inzwischen hauptsächlich digital beschafft. Der Einkauf stellt dabei eine Schnittstelle zwischen internen Kunden und externen Lieferanten dar. In dieser strategisch wichtigen Position muss eine Einkäuferin oder ein Einkäufer über entsprechende Kompetenzen verfügen, um beispielsweise zwischen Innovationen und Kosten abzuschätzen und die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens zu sichern.

Das Projekt „Purchasing Education Research Syndicate: Industry4.0 Skills Transfer“ (PERSIST), das vom Erasmus+-Programm der EU gefördert wird, erforscht vor diesem Hintergrund, welche Kompetenzen Einkäuferinnen und Einkäufer heute benötigen und wie diese mit innovativen Lernformen entwickelt werden können. An dem internationalen Projekt sind neben dem Bereich Unternehmenslogistik der TU Dortmund die University of Bratislava (Slowakei), die University of Lappeenranta (Finnland) und die Edge Hill University (Großbritannien) beteiligt. Die University of Twente in den Niederlanden leitet das Projekt PERSIST.

Onlinekurs mit Spielelementen

Die Projektpartner haben zunächst analysiert und empirisch validiert, welche Kompetenzen zukünftig von besonderer Bedeutung im Einkauf sein werden. Auf dieser Grundlage entwickelt der Bereich Unternehmenslogistik nun ein Konzept für einen Gamificated MOOC, also einen offenen Onlinekurs mit spieltypischen Elementen wie Levels oder Leaderboards. Eine Herausforderung bei der Umsetzung von MOOCs ist eine hohe Abbruchquote. Durch Integration von spieltypischen Elementen sollen daher die Potenziale von Gamification genutzt werden und die Motivation der Teilnehmerinnen und Teilnehmer positiv beeinflusst und ein effektiver Kompetenzerwerb unterstützt werden.

Vorteil eines Gamificated MOOC ist zudem, dass dieser unabhängig von Ort und Zeit zum Selbststudium genutzt werden kann. Der Onlinekurs soll an den beteiligten Universitäten im PERSIST-Projekt eingesetzt werden, darüber hinaus aber auch frei zugänglich sein. Der im Vorgängerprojekt PERFECT entwickelte MOOC  ist ein integraler Bestandteil der Lehrangebote im Bereich „Einkauf und Supply Management“ und wurde bereits von Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 33 Ländern erfolgreich absolviert. Mit dem Projekt wird das Angebot an digitalen Formaten im Bereich Einkauf und Supply Management an der TU Dortmund weiter ausgebaut, in Zukunft kann der Onlinekurs auch in weiteren Anwendungsgebieten wie z.B. Supply Chain Management eingesetzt werden.

Digitale Internationale Zusammenarbeit

Die Corona-Pandemie hat die internationale Zusammenarbeit im Projekt zwar verändert, aber nicht geschwächt: Der Austausch mit den europäischen Partnern findet über Videokonferenzen statt. „Ein Tool, mit dem alle Projektmitglieder aber bereits bestens vertraut sind“, so Dennis Meyer von der TU Dortmund und Mitarbeiter im Projekt. Denn aufgrund der räumlichen Distanz wurde schon vor der Coronakrise auf digitale Kommunikation gesetzt. Auch die Teilnahme des Teams der TU Dortmund am Transnational Meeting in Bratislava im März fand dieses Mal per Videokonferenz statt. Weitere Präsenzformate wie beispielsweise ein im Sommer geplantes Multiplier Event in Dortmund müssen zunächst verschoben werden. Covid-19 hat auch einen Einfluss auf das methodische Vorgehen im Projekt: Eine empirische Erhebung mit Einkaufsexpertinnen und -experten wird statt in einem Präsenzworkshop nun digital per ZOOM durchgeführt. „Die ersten Pilotphasen sind sehr erfolgreich verlaufen und das Konsortium plant, auch zukünftig digitale Formate verstärkt zu nutzen“ so Natalia Straub von der TU Dortmund, die die Projektkoordination innehat.

Weitere Informationen:
www.project-persist.eu


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