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Face Shields

Corona-Schutzbrillen aus dem 3D-Drucker

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Ein Mann steht an einem Tisch in einer Werkstatt und bedient einen 3D-Drucker. © Jennifer Hanemann​/​TU Dortmund
Tim Krautwald gehört zu dem Team, das sich in der Fakultät Maschinenbau um den Druck der Bügel für Schutzmasken kümmert.

Der Infektionsschutz gegen Coronaviren kommt bei der TU und der FH Dortmund aus dem Drucker: Auch über Ostern waren sieben 3D-Drucker im Einsatz, um Halterungen für Schutzbrillen zu drucken. Vier Drucker arbeiteten in den Universitätslaboren, drei stellten TU Dortmund-Beschäftigte privat zur Verfügung. Die gedruckten Halterungen sind Bauteile für die in Fachkreisen Face Shields genannten Masken. Sie werden von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Krankenhäusern benötigt, um sich vor Infektionen durch das Coronavirus zu schützen.

Jörn Schlüsener von der Fakultät Maschinenbau hatte das Projekt Anfang April angestoßen, als ein FH-Kollege ihn um Unterstützung bat. Bei Schutzbrillen gibt es nämlich wegen der Corona-Pandemie dramatische Engpässe – so auch bei der Ruhrlandklinik in Essen. Für Abhilfe sorgen auch die Halterungen aus den Laboren der TU Dortmund: An den Gestellen, die in der Fakultät Maschinenbau der TU Dortmund entstehen, werden transparente Folien angebracht. Sie schützen das gesamte Gesicht des Klinikpersonals vor Tröpfcheninfektionen durch Corona-Patienten. Die Face Shields können sterilisiert und mehrfach eingesetzt werden.

Zusätzliche Anlagen im Betrieb

„Im Durchschnitt werden 20 Gestelle gleichzeitig gedruckt“, berichtet Schlüsener. In einem 15-Stunden-Rhythmus nehmen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die fertiggedruckten Halterungen aus den Geräten, bestücken sie mit neuen Druckrohstoffen und starten die Drucker neu. „Als Druckmaterial nehmen wir Standard PETG-Filament – vorzugsweise in der Farbe Weiß – damit Verunreinigungen zu erkennen sind“, berichtet Schlüseners Kollege Tim Krautwald. Neben den Druckern aus dem Betrieb des Maschinenbaus sind zwei am Fachgebiet selbst entwickelte und gebaute Versuchsanlagen zusätzlich im Betrieb, um auf höhere Stückzahlen beim Druck zu kommen.

„Es war für uns keine Frage, dass wir helfen wollten, als die Anfrage nach den Bauteilen für Face Shields an uns gerichtet wurde“, sagt Prof. Bernd Künne von der Fakultät Maschinenbau. Vor der Übergabe der Schutzmasken an die Klinik mussten noch rechtliche Details geklärt werden. Er freut sich, dass die Fakultät nicht nur über die Geräte für den Druck verfügt, sondern dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr Know-how einbrachten und die Drucker auf die Teileproduktion für die Schutzmasken umprogrammierten.