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Digitale Bildung

IFS startet bundesweite Lehrkräftebefragung

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Mädchen sitzt am Schreibtisch und sieht ein Lehrvideo, in dem eine Frau etwas an einer Tafel erklärt. © istock.com​/​Ridofranz
Unterricht findet derzeit verstärkt online statt.

Die derzeitige Situation mit Home-Schooling und digital gestütztem Unterricht stellt neben Schülerinnen und Schülern sowie ihren Eltern insbesondere die Lehrkräfte in Deutschland vor große Herausforderungen. Das Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) an der TU Dortmund will mit einer bundesweiten Umfrage unter Lehrkräften an allgemeinbildenden Schulen herausfinden, wie sie die Coronakrise erleben und in dieser Zeit unterrichten.

Noch im November attestierte die ICILS-Studie, dass Deutschland im Bereich der Digitalen Bildung Nachholbedarf hat. Keine vier Monate später hingegen berichten Medien ausführlich über digitalen Unterricht, Home-Schooling und die Möglichkeiten virtueller Klassenräume. Der Grund dafür: Die Corona-Pandemie. Was hat sich während der vergangenen Wochen in deutschen (digitalen) Klassenzimmern getan? Mit welchen Herausforderungen waren und sind Lehrkräfte konfrontiert? Das will die Umfrage, die das Institut für Schulentwicklungsforschung am 16. April gestartet hat, klären.

Besondere Belastung für Lehrerinnen und Lehrer

Schulen und Lehrkräfte versuchen seit Beginn der Krise, den Unterricht bei Schulschließung sowie bei lediglich gestufter Öffnung aufrechtzuerhalten. Dies birgt eine besondere Belastung, die zusätzlich zu sonstigen beruflichen und privaten Anforderungen den professionellen Alltag der Lehrkräfte in entscheidendem Maße verändert. Die Auswirkungen der Krise auf das Wohlbefinden, das Stressempfinden und die Zufriedenheit der Lehrkräfte mit ihrem Beruf sind daher von besonderem Interesse.

„Digitalisierung verlief in Deutschland lange sehr schleppend“

Privatdozentin Dr. Ramona Lorenz, Leiterin der Studie, fasst die Ziele der Umfrage zusammen: „Um die Belastung der Corona-Pandemie für Lehrkräfte einzuschätzen, werden das Erleben der Krise, die Befindlichkeit während der herausfordernden Zeit und die Erfahrungen mit der Gestaltung von Unterricht erfasst. Die Digitalisierung wird oft als Lösung dargestellt, doch sie verlief in Deutschland lange sehr schleppend. Nun wollen wir die Dynamik hinsichtlich der umgesetzten Lehr-Lernformate systematisieren und die Gestaltung des Unterrichts während der Krise untersuchen.“

Die Ergebnisse dieser Umfrage können dazu beitragen, die Bildungsadministration, Politik und Öffentlichkeit über die Situation der Lehrerinnen und Lehrer zu informieren und die Planung des weiteren Wegs zu fördern. Die Umfrage für Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen dauert rund 15 Minuten, die Teilnahme erfolgt online und ist bis zum 31. Mai möglich.

 

Das IFS
Das interdisziplinäre Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) der TU Dortmund ist als Forschungseinrichtung an der Schnittstelle von Wissenschaft, schulischer Praxis und Politik angesiedelt. Die durch fünf Professuren und rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gestalteten Forschungsbereiche des Instituts arbeiten zu aktuellen Themen im Bereich der Empirischen Bildungsforschung mit dem Ziel, schulische Lern- und Entwicklungsprozesse, Schulentwicklung und Bildungsergebnisse im Kontext ihrer individuellen, sozialen und institutionellen Bedingungen zu erfassen, zu erklären und zu optimieren. Das IFS trägt mit seiner Arbeit wesentlich den Profilbereich Bildung, Schule und Inklusion der TU Dortmund mit.