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Behandlungsmethode bei Krebserkrankungen

Neuer Schwerpunkt an der Fakultät Physik

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Medical device for the application of proton therapy
Bei der Protonentherapie, der gängigsten Form der Hadronentherapie, werden Tumore sehr zielgenau entlang ihrer individuellen Form mit hochenergetischen Teilchen bestrahlt.
Die Hadronentherapie ist eine vielversprechende Behandlungsmethode gegen Krebserkrankungen. Im Bereich Medizinphysik an der TU Dortmund werden die physikalischen Grundlagen und Anwendungen in der Hadronentherapie nun zu einem neuen Schwerpunkt ausgebaut: Im Januar ist ein neues MERCUR-Graduiertenkolleg zu diesem Thema gestartet, ab März verstärkt JProf. Armin Lühr die Fakultät mit seiner Expertise auf diesem Gebiet und erstmals finden die „Masterclasses“ für Schülerinnen und Schüler auch im Bereich der Medizinphysik statt.

Die Hadronentherapie ist ein spezielles Verfahren der Radiotherapie, bei dem ein Tumor mit hochenergetischen Teilchen – anstatt mit Photonen wie bei der herkömmlichen Bestrahlung – bestrahlt wird. Meistens handelt es sich bei diesen Teilchen um Protonen, weshalb diese Therapieform oft als Protonentherapie bezeichnet wird. Aus einem Beschleuniger werden die Teilchen mit bis zu 60 Prozent der Lichtgeschwindigkeit als gebündelter Strahl präzise auf das Tumorgewebe gelenkt. Beim Eindringen in den menschlichen Körper wird der Strahl so gebremst, dass die Teilchen den größten Teil ihrer Energie direkt im Tumorherd abgeben und dadurch die Tumorzellen schädigen. Der Vorteil der Hadronentherapie ist, dass im Tumor eine sehr hohe Strahlendosis deponiert werden kann, während das umliegende Gewebe – insbesondere Risikoorgane – geschont werden. Durch spezielle physikalische Verfahren kann der Tumor sehr zielgenau entlang seiner individuellen Form bestrahlt werden.

Der Bereich Medizinphysik an der Fakultät Physik der TU Dortmund baut nun seine Forschung zu den physikalischen Grundlagen und Anwendungen in der Hadronentherapie aus. Bereits im Januar ist das neue interdisziplinäre Graduiertenkolleg „Präzisionsprotonentherapie“ gestartet. Ziel ist es, Promovierende an die Protonentherapie heranzuführen. Sie sollen an Themen der komplexen Prozesskette – von der Bildgebung bis zur Bestrahlung – forschen und somit die klinische Anwendung verbessern. Das Graduiertenkolleg erfolgt über eine Zusammenarbeit zwischen der Fakultät Physik der TU Dortmund, der Klinik für Partikeltherapie am Westdeutschen Protonentherapiezentrum Essen (WPE) der Universitätsmedizin Essen, der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Technischen Chemie I (TC1) sowie dem Center for Nanointegration Duisburg-Essen (CENIDE). Gefördert wird das Graduiertenkolleg von dem Mercator Research Center Ruhr (MERCUR).

Juniorprofessor Armin Lühr unterstützt die Fakultät Physik ab Mitte März