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Bild und Klang: 1920er Jahre

Beginn: Ende: Veranstaltungsort: Stadtkirche St. Reinoldi, Ostenhellweg 2, 44135 Dortmund
Veran­stal­tungs­art:
  • Vorlesung
  • Kulturveranstaltung
  • tu | kultur
  • tu | kultur: Konzert
  • tu | kultur: weitere Veranstaltungen
  • Konzert

Der zehnte Abend der öffentlichen Vorlesungsreihe „Bild und Klang: Zwanziger Jahre“ widmet sich am Dienstag, 16. Januar, um 19.30 Uhr den 1920er-Jahren. Das interdisziplinäre Gespräch zwischen Kunstgeschichte, Musikwissenschaft und Geschichte ist eine Kooperation der TU Dortmund mit dem Stadtarchiv Dortmund und der Stadtkirche St. Reinoldi.

Vor rund hundert Jahren, am 29. Oktober 1923, wurde Mustafâ Kemâl zum Präsidenten der Türkei gewählt und gleichzeitig die Republik Türkei ausgerufen. Damit endete, wie der Historiker Dr. Stefan Mühlhofer (Stadtarchiv Dortmund) in seinem Beitrag erläutern wird, ein fünfjähriger Prozess. Er reichte vom Ende des Osmanischen Reiches über den Pariser Vorortfrieden von Sèvres, der die fast vollständige Aufteilung der Türkei vorsah, bis zu den türkischen Befreiungskriegen, in deren Verlauf der überwiegende Teil der griechischen Zivilbevölkerung aus dem Land gewiesen wurde. Atatürk, so wurde Mustafâ Kemâl seit 1934 genannt, führte tiefgreifende Reformen im politischen und gesellschaftlichen System durch, die sein Land in einen modernen, säkularen und an Europa orientierten Staat verwandeln sollten.

Der musikwissenschaftliche Beitrag stellt den österreichischen Komponisten Erich Wolfgang Korngold vor. Er hatte jüdische Wurzeln und war bereits als Kind ein Weltstar, bevor er 1934 unter dem Eindruck des Austrofaschismus in die USA emigrierte. Dort setzte er als einer der bedeutendsten Hollywood-Filmkomponisten Maßstäbe in der noch jungen Filmmusik und gewann mehrere Oscars. Klangvokal-Direktor Torsten Mosgraber führt mit Videobeispielen in die Erfolgsoper „Die tote Stadt“ (1920) ein, die heute wieder u. a. in Berlin, Brüssel, Hamburg, Köln und München aufgeführt wird.

Der kunsthistorische Beitrag schaut noch einmal auf andere Orte: Ausgehend von Dortmund, das mit den Eingemeindungen der Jahre 1928 und 1929 eine Großstadt wurde, geht der Blick nach Berlin und Paris, wo in diesen Jahren mit den „Flaneuren“ neuartige Stadterkundungs-Methoden entwickelt wurden, um die neuen, die bisherigen Stadtstrukturen sprengenden, Großstädte zu erschließen.
 

Über »Bild und Klang«:

Die Vorlesungsreihe „Bild und Klang“ bringt seit dem Winter 2005/2006 die TU Dortmund in die Stadt, die Stadtkirche St. Reinoldi wird zum Hörsaal. Der Raum der Kirche und die Kunstwerke sind dabei nicht einfach Kulisse, sondern rücken immer wieder in den Blick: als Thema der Vorlesung, aber zuweilen auch als Widerpart für andere, scheinbar nicht in den Raum gehörende Bilder und Klänge. Die Abende eröffnen Einblicke in das interdisziplinäre Gespräch zwischen Kunstgeschichte, Musikwissenschaft und Geschichtswissenschaft. Damit verfolgt die Vorlesungsreihe ein innovatives Konzept der Wissenschaftsvermittlung, das zugleich die Aufmerksamkeit auf die Erinnerungsorte der Stadt lenkt. Die Vorlesung richtet sich gleichermaßen an Studierende wie an die städtische Öffentlichkeit. Interessierte sind herzlich eingeladen.

Weitere Termine: 23. und 30. Januar, jeweils von 19.30 Uhr bis 21 Uhr

Keine Anmeldung erforderlich, keine Gebühr.

Ansprechperson für Rückfragen:
Prof. Barbara Welzel
Institut für Kunst und Materielle Kultur
Telefon: (0231) 755-2955
E-Mail: barbara.welzel@tu-dortmund.de

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