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Öffentliche Vorlesung thematisiert das Exil

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Innenansicht der Reinoldikirche © Archiv​/​TU Dortmund

Der siebte Abend der öffentlichen Vorlesungsreihe „Bilder und Klänge von Krieg und Frieden“ startet am Dienstag, 6. Dezember, um 19.30 Uhr in der Reinoldikirche und thematisiert das Exil. Das interdisziplinäre Gespräch zwischen Kunstgeschichte, Musikwissenschaft und Geschichte ist eine Kooperation der TU Dortmund mit dem Stadtarchiv Dortmund und der Stadtkirche St. Reinoldi.

Welche Kriterien erleichtern die Aufnahme von Geflüchteten in einem Exilort? Und welche materiellen Zeichen markieren die Integration oder Fremdheit der Zugezogenen? PD Dr. Esther Meier (TU Dortmund) stellt in ihrem kunsthistorischen Beitrag diese Fragen für die Frühe Neuzeit. Seit dem 16. Jahrhundert mussten wiederholt Menschen aufgrund von Krieg und Verfolgung ihre Heimat verlassen und suchten in deutschen Städten Zuflucht. Die Kirchen, die sie erbauten, lassen das Spannungsfeld von Aufnahme und Ausgrenzung erkennen. Im musikalischen Teil des Abends stellt Dr. Alexander Gurdon (TU Dortmund) das Schostakowitsch-Festival im kleinen Kurort Gohrisch, Nähe Dresden, in den Fokus. Hier war der russische Komponist Dmitri Schostakowitsch zweimal Gast der DDR und komponierte sein wichtigstes Streichquartett, das 8. Quartett in c-Moll. Heute findet jedes Jahr in diesem Dörfchen ein international angesehenes Festival statt, bei dem dieses Jahr der ukrainische Komponist Valentin Silvestrov ausgezeichnet wurde. Anhand seiner Werke und der Geschichte dieses Festivals lässt sich auch die derzeitige Lage der ukrainischen und russischen Kultur im deutschen Exil beleuchten. Die Kunsthistorikerin Prof. Barbara Welzel (TU Dortmund) wird über Walter Benjamin sprechen: über das letzte Buch, „Deutsche Menschen“, das Benjamin 1936 aus dem Pariser Exil unter Pseudonym in der Schweiz veröffentlichte und das als „Kassiber“ gestaltet war, um noch in Deutschland verkauft werden zu können.

Über „Bild und Klang“:
Die Vorlesungsreihe „Bild und Klang“ bringt die TU Dortmund in die Stadt, die Stadtkirche St. Reinoldi wird zum Hörsaal. Der Raum der Kirche und die Kunstwerke sind nicht einfach Kulisse, sondern rücken immer wieder in den Blick: als Thema der Vorlesung, als Kontextualisierung der Themen, aber zuweilen auch als Widerpart für andere, scheinbar nicht in den Raum gehörende Bilder und Klänge. Die Vorlesung richtet sich gleichermaßen an Studierende wie an die städtische Öffentlichkeit. Interessierte sind herzlich eingeladen.

Weitere Termine:
13. Dezember sowie 10., 17., 24. und 31. Januar, jeweils von 19.30 Uhr bis 21 Uhr

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