Nachwachsende Rohstoffe für die chemische Industrie
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Das Potenzial pflanzlicher Öle für die chemische Industrie erschließen und so zu einer klimaneutralen Kreislaufwirtschaft beitragen – das ist das Ziel der Nachwuchsgruppe Renewlysis von Dr. Thomas Seidensticker an der Fakultät Bio- und Chemieingenieurwesen. Zwei Innovationen haben die Wissenschaftler*innen bereits zum Patent angemeldet. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft fördert die Gruppe mit insgesamt rund 1,9 Millionen Euro. Im April ist die zweite Förderperiode gestartet.
Die chemische Industrie greift bislang hauptsächlich auf Petrochemikalien wie Mineralöl zurück, um Kunststoffe, Tenside, Schmiermittel oder Weichmacher herzustellen. Indem sie nachwachsende Rohstoffe wie pflanzliche Öle (sogenannte Oleochemikalien) als Ersatz für Petrochemikalien nutzbar macht, möchte die Nachwuchsgruppe dazu beitragen, die Industrie nachhaltiger zu gestalten. Als Schlüsseltechnologie, um verschiedene Pflanzenöle – von Raps und Soja über Sonnenblume und Distel bis hin zu Hanf und Alge – in eine biobasierte Wertschöpfungskette zu integrieren, sind neuartige Katalysen erforderlich. Die Wissenschaftler*innen um Dr. Thomas Seidensticker haben daher unter anderem ein innovatives Katalysatorsystem entwickelt, um neue biobasierte Plattformchemikalien zu erhalten. Dabei handelt es sich um Grundchemikalien, die nicht petrochemisch, sondern aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt sind. Sie dienen als Synthesebausteine für zahlreiche Chemikalien und können so die Grundlage für eine ressourceneffiziente und potenziell zirkuläre chemische Industrie liefern.
Zwei Patentanmeldungen