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Research Alliance Ruhr

Universitätsallianz Ruhr gewinnt internationale Materialwissenschaftlerin

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Zu sehen ist ein Portraitfoto von Prof. Anna Isaeva mit Bäumen im Hintergrund © Martina Hengesbach​/​TU Dortmund
Vor ihrem Wechsel an die TU Dortmund hat Prof. Anna Isaeva bereits in Moskau, Antwerpen, Dresden und Amsterdam geforscht.

Mit Prof. Anna Isaeva erhält die Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) für ihr Research Center Future Energy Materials and Systems eine international erfahrene Expertin im Bereich Quantenmaterialien. Zum 15. April hat sie die Professur „Quantum Materials“ übernommen, die an der Fakultät Physik der TU Dortmund verortet ist.

Im Jahr 2021 gegründet, befindet sich das Research Center Future Energy Materials and Systems (RC FEMS) derzeit im Aufbau. Zusammen mit drei weiteren Research Centern und einem College bildet es die Research Alliance Ruhr, in der die drei Partner-Universitäten der UA Ruhr ihre Spitzenforschung zu drängenden Zukunftsfragen bündeln. Ziel des RC FEMS ist es, neue dringend benötigte Materialien für die Energiewende zielgerichtet, schnell und nachhaltig zu entwickeln. Es geht darum, grundlegende Eigenschaften und relevante Prozesse der Herstellung und des Einsatzes komplexer Materialien zu verstehen und damit Bausteine für die Erzeugung, Konversion, Speicherung und den Transport von Energie bereitzustellen. Zugleich sollen energieintensive Wege zur Materialerzeugung und -verarbeitung durch regenerative Verfahren ersetzt werden.

Potenzial für nachhaltigere und energieeffizientere Elektronikgeräte

Die Berufung von Prof. Anna Isaeva ist die fünfte an das Research Center, angesiedelt ist ihre Professur im Bereich der experimentellen Physik an der TU Dortmund. Die Materialwissenschaftlerin erforscht die Chemie von Quantenmaterialien und möchte deren Strukturen auf atomarer Ebene entschlüsseln, um darauf aufbauend maßgeschneiderte Quantenmaterialien mit unkonventionellen magnetischen und elektronischen Eigenschaften zu entwickeln. Diese haben das Potenzial, in einer neuen Generation nachhaltigerer und energieeffizienterer Elektronikgeräte Anwendung zu finden. Die große Vielfalt an chemischen und strukturellen Eigenschaften von Quantenmaterialien mache deren Design besonders herausfordernd, so Prof. Isaeva. Mit ihrer Arbeitsgruppe, die die Bereiche Festkörperchemie, Physik der kondensierten Materie und Materialwissenschaften umfasst, wird sie auch an die Forschung der Fakultät Physik anknüpfen und auf die dortige Infrastruktur zurückgreifen.

Nach einem Studium der Materialwissenschaften hat Anna Isaeva 2008 in anorganischer Chemie an der Moscow State University, Russland, promoviert. Anschließend war sie als Postdoc an der Universität Antwerpen, Belgien, tätig, bevor sie 2010 an die TU Dresden wechselte. Dort war sie später Juniorprofessorin für „Synthese und Kristallzüchtung von Quantenmaterialien“ und Gastgruppenleiterin am Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden. Bis zu ihrer Berufung ins Ruhrgebiet war Isaeva Professorin am Institut für Physik der Universität von Amsterdam, Niederlande.

Die 42-jährige Wissenschaftlerin freut sich auf die fach- und universitätsübergreifende Zusammenarbeit: „Bei meinem ersten Besuch in Dortmund und Bochum war ich sehr beeindruckt von dem anregenden und modernen Umfeld. Dieser Eindruck hat sich bei weiteren Kontakten noch verstärkt. Während meiner akademischen Laufbahn habe ich die interdisziplinäre Zusammenarbeit und das harmonische Miteinander verschiedener Fachbereiche und wissenschaftlicher Perspektiven schätzen gelernt. Die UA Ruhr und das RC FEMS scheinen einen solchen Ansatz außergewöhnlich gut zu fördern.“

Research Alliance Ruhr

Die Research Alliance Ruhr wurde im Rahmen der Ruhr-Konferenz der Landesregierung NRW initiiert, um die internationale Spitzenforschung der TU Dortmund, der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Duisburg-Essen, die in der UA Ruhr kooperieren, auszubauen. Im Jahr 2021 gegründet, umfasst die Research Alliance vier universitätsübergreifende Research Center mit den Titeln „One Health Ruhr“, „Chemical Sciences and Sustainability“, „Trustworthy Data Science and Security“ sowie „Future Energy Materials and Systems“. Zudem wurde ein „College for Social Sciences and Humanities“ eingerichtet. Die Landesregierung NRW unterstützt die Aufbauphase von 2022 bis 2025 mit insgesamt 123 Millionen Euro.