Zum Inhalt
Projekt von Studentinnen

Drei Fragen zur Ausstellung „Auf die Straße“

-
in
  • Top-Meldungen
  • Menschen
zwei nebeneinander montierte Portraitfotos links Andraczek und rechts Gross-Hohnacker © Felix Kriewald​/​Lea Hollender
Die beiden Mitgewinnerinnen des „rethink.Sustainability“-Preises (v.l.): Alina Andraczek und Charlotte Groß-Hohnacker.

Mit ihrer Ausstellung „Auf die Straße“ haben die TU-Studentinnen Alina Andraczek und Charlotte Groß-Hohnacker zusammen mit den FH-Studentinnen Anica Jacobsen und Taisiya Starostina den ersten Platz des „rethink.Sustainability“-Preises der Dortmunder Volksbank gewonnen und eine Fördersumme von 15.000 Euro erhalten. Im Interview berichten die TU-Studentinnen, worum es bei ihrem gemeinsamen Projekt geht, was die Besucher*innen erwartet und wofür sie das Preisgeld verwenden.

Klima-Aktivist*innen haben mit ihren Aktionen wie Straßenblockaden oder dem Bewerfen von Kunstwerken mit Farbe oder Suppe in den vergangenen Monaten großes Aufsehen erregt. Nun widmet sich eine Wanderausstellung mit dem Namen „Auf die Straße“ diesem Thema: Hier können Besucher*innen sich multimedial über Klimaaktivismus informieren, Aktivist*innen zuhören und durch Kurzfilme verschiedene Aktionsformen kennenlernen und selbst erproben. Die Idee für das Projekt hatten die beiden FH-Studentinnen im Rahmen ihres Masterprojekts; die Journalistikstudentinnen der TU Dortmund kamen später dazu.

Was erwartet die Besucher*innen bei der Ausstellung „Auf die Straße“?

Alina Andraczek: Die Ausstellung ist wie ein Rundgang aufgebaut, in dem die Besucher*innen das Thema „Klimaaktivismus“ multimedial erarbeiten können. Es gibt auch viele Informationstafeln, die die Hintergrundrecherche zum Thema abbilden, wie zum Beispiel zu den Themen Klimakrise, Maßnahmen gegen die Klimakrise, Diskurs über den Klimaprotest in Deutschland und weiteren Unterthemen.

Charlotte Groß-Hohnacker: Eine Besonderheit ist unser Erlebnisraum, der größtenteils von Film- und Soundstudierenden der FH Dortmund mit Video- und Soundeffekten ausgestattet wurde. Zum Beispiel können Besucher*innen den Aktivist*innen wie in einem Interview über einen Bildschirm „face to face“ gegenüber sitzen und erfahren, wie sich der Klimaprotest auf ihr Leben auswirkt, was sie zum Protest antreibt und warum sie sich für die bestimmte Form des Protests entschieden haben. Unter dem Motto „How to Aktivismus“ können sie zudem miterleben, wie es sich anfühlt, bei einer Protestaktion dabei zu sein.

Alina Andraczek: Des Weiteren bieten wir während des Ausstellungszeitraums zusätzlich ein Rahmenprogramm an. Hier stellen sich einzelne Aktivist*innengruppen vor, veranstalten Informationsvorträge und Workshops.

Was wollt ihr durch dieses Projekt erreichen?

Charlotte Groß-Hohnacker: In erster Linie geht es darum, den Klimaaktivismus greifbarer und persönlicher zu machen, Distanz zu überbrücken und Raum für Empathie zu schaffen. Die Besucher*innen werden dazu eingeladen, unterschiedliche Protestformen kennenzulernen und zu reflektieren, wie sie selbst an Lösungen bezüglich der Klimakrise teilhaben können.

Alina Andraczek: Meines Erachtens ist ein wichtiges Ziel des Projektes außerdem auch, Verständnis dafür zu schaffen, dass in Sachen Klimapolitik viel mehr getan werden muss, weil wir sonst auf eine Zukunft zusteuern, die – glaube ich – niemand will. Trotzdem fällt auf, dass der Fokus in Talkshows oder anderen Nachrichtenbeiträgen häufig darauf gelegt wird, was Klimaaktivist*innen tun dürfen und was nicht. Der Fokus sollte eher darauf liegen, zu hinterfragen, warum dieser Protest nötig ist. Erst, wenn wir genug Maßnahmen ergreifen, um die Klimakrise abzumildern, haben wir die Zeit darüber zu diskutieren, welche Formen des Protests legitim sind und welche nicht.

Wie nutzt ihr das Preisgeld?

Alina Andraczek: Das Preisgeld ist zwar nicht an das Projekt selbst gebunden, dennoch wollen wir es für seine Finanzierung nutzen. Die ganzen Materialien, Szenographien, Bildschirme und so weiter, all das kostet Geld. Das Preisgeld ermöglicht es uns, unser Projekt so realisieren zu können, wie wir es jetzt tun.

 

Ausstellungsinformationen

Vom 7. bis zum 24. März ist die Wanderausstellung „Auf die Straße“ im Rahmen der Green Culture Week im Raum HANS A in der Dortmunder Innenstadt zu sehen. Der Eintritt ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist lediglich bei bestimmten Rahmenveranstaltungen notwendig.

Die Informationstexte in der Ausstellung werden per Weblink auch in leichter Sprache, Englisch, Spanisch, Französisch, Russisch und Türkisch angeboten.

Öffnungszeiten:
Di, Mi, Do, Fr von 13 - 19 Uhr
Sa, So von 11 - 17:30 Uhr
Mo // Ruhetag

Ort:
HANS A, Hansastraße 6-10
44137 Dortmund

Weitere Informationen

zwei graue Programmhefte auf hellem Holz liegend mit schwarzem Megafon und der Aufschrift Protestrufe © Auf die Straße
digitale Raumansicht der Ausstellung Auf die Straße © Auf die Straße