Unterstützung für bedrohte Wissenschaftler*innen
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Die Academy in Exile (AiE), die seit 2023 an der TU Dortmund verortet ist, setzt sich für „scholars at risk“ ein – Wissenschaftler*innen, die aufgrund ihrer Forschung und/oder ihres zivilgesellschaftlichen Engagements bedroht sind. Im Herbst werden zwölf neue Fellows einen zweijährigen Forschungsaufenthalt an der TU Dortmund oder dem Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KWI) beginnen.
„Seit mehr als sechs Jahren setzt sich die Academy in Exile dafür ein, kritische Forschung zu schützen und zu fördern“, sagt Prof. Kader Konuk. Sie ist Professorin für neuere deutsche Literatur mit dem Schwerpunkt Heterogenitätsforschung an der TU Dortmund und Direktorin der Academy in Exile. „Mit unseren Fellowships und Gaststellen ermöglichen wir kritischen Wissenschaftler*innen, Journalist*innen und Künstler*innen, ihre Karriere in Deutschland fortzusetzen und in einem multidisziplinären Umfeld an eigenen Forschungsprojekten zu arbeiten.“
Auf die zwölf AiE-Fellowships haben sich in diesem Jahr 257 Forschende aus 28 Ländern beworben, die in den Geistes-, Gesellschafts- oder Rechtswissenschaften promoviert haben und in Gefahr sind – weil ihre Forschungsarbeit delegitimiert wird und/oder weil sie sich für Menschenrechte, Demokratie und Wissenschaftsfreiheit einsetzen. Die Mellon Foundation und die VolkswagenStiftung fördern das diesjährige Fellowship-Programm.
Bereits 76 Gastaufenthalte ermöglicht
2017 gründeten das Institut für Turkistik der Universität Duisburg-Essen, das KWI und das Forum Transregionale Studien Berlin (FTS) mit Unterstützung des Wissenschaftskollegs die Academy in Exile als gemeinsame Initiative, um sich für Wissenschaftler*innen in der Türkei einzusetzen, die mit Berufsverboten oder Gerichtsverfahren konfrontiert waren. Mittlerweile ist das Programm für Bewerber*innen auf der ganzen Welt geöffnet. Seit August 2023 ist die Academy in Exile an der TU Dortmund verortet und kooperiert weiterhin eng mit dem KWI in Essen. Die Academy in Exile konnte seit ihrer Gründung bereits 76 Gastaufenthalte in Form von langfristigen Fellowships, Notfallstipendien, Artist-in-Residence-Fellowships und Gastprofessuren ermöglichen.
Während ihres zweijährigen Aufenthalts an der TU Dortmund oder dem KWI werden die Fellows ein eigenes Forschungsprojekt durchführen und aktiv zur Forschungsagenda und dem Profil der Academy in Exile beitragen. „In unseren Fellowship-Programmen entstehen multidisziplinäre Kohorten von Wissenschaftler*innen, die sich jeweils mit einem eigenen Forschungsthema beschäftigen und in der Academy zusammenarbeiten können“, erklärt Prof. Konuk, die die Academy in Exile zusammen mit Prof. Vanessa Agnew an der Fakultät Kulturwissenschaften leitet. Zusätzlich organisiert die Academy in Exile gemeinsam mit Forschenden, die in ihren Heimatländern nicht mehr wissenschaftlich arbeiten können, wissenschaftliche Veranstaltungen und Tandem-Teaching-Kurse im digitalen und hybriden Format. Prof. Konuk sagt: „Mit der Academy in Exile bieten wir auch ein Forum, um aktuelle Herausforderungen für die Wissenschaftsfreiheit sowie kritisches Denken, soziale Gerechtigkeit und Diversität reflektieren zu können.“
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