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12. Internationale Frühjahrsakademie

Architekturstudierende entwerfen Pläne für Kaufhäuser in der Dortmunder Innenstadt

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Ein Gruppenbild von rund 60 Studierenden und ihren Dozent*innen draußen auf einer Treppe. © Martina Hengesbach​/​TU Dortmund
Im Baukunstarchiv NRW präsentierten die Teilnehmer*innen der 12. Internationalen Frühjahrsakademie ihre Entwürfe.

Wie können innerstädtische Kaufhäuser und ihre Umgebung durch alternative Konzepte neu belebt werden? Mit dieser Frage haben sich bei der 12. Internationalen Frühjahrsakademie rund 60 Studierende von der TU Dortmund sowie drei weiteren europäischen Hochschulen beschäftigt. Ihre Entwürfe stellten sie am 20. März im Baukunstarchiv NRW vor.

Bei der Frühjahrsakademie haben sich die Architekturstudierenden mit drei Plangebieten in der Dortmunder Innenstadt auseinandergesetzt. Dabei handelte es sich um den Bereich an der Kirche St. Petri mit dem ehemaligen Kaufhof-Gebäude, um den zentralen Bereich mit den Gebäuden der Buchhandlung Mayersche und Karstadt sowie um den Bereich an den Kirchen St. Reinoldi und St. Marien mit den Gebäuden von P&C und C&A. Zehn Tage hatten die zwölf hochschulübergreifenden Teams Zeit, ihre Ideen für die großvolumigen Gebäude am Westen- und Ostenhellweg zu entwickeln. In diesem Jahr nahmen Studierende der TU Dortmund, der FH Potsdam, der TU Eindhoven und der Ghent University teil und haben dabei ihre verschiedenen Blickwinkel in die Teamarbeit eingebracht. Begleitet wurden sie von Dozent*innen der vier Hochschulen sowie der Universität Neapel Federico II und der University of Strathclyde aus Glasgow.

„Das Thema ist nicht nur in Dortmund hochrelevant, sondern in allen europäischen Innenstädten“, sagt apl. Prof. Olaf Schmidt, der gemeinsam mit apl. Prof. Michael Schwarz die Frühjahrsakademie leitet. Lange Zeit prägten Kauf- und Warenhäuser das innerstädtische Bild. In den letzten Jahren häuften sich jedoch Berichte über Schließungen und Leerstände, die sich auf die gesamte Innenstadt auswirken. Michael Schwarz erklärt: „Die Studierenden haben die Situation in der Dortmunder Innenstadt intensiv analysiert und Probleme identifiziert. Auf dieser Basis haben sie alternative Konzepte entwickelt, um die Monofunktionalität der Gebäude aufzulockern und die Häuser mit geänderten Nutzungen und einer generell neuen Erscheinung in die Stadt zu integrieren und diese in Teilen neu zu definieren.“

Konzepte für eine gemischt genutzte Stadt

Entstanden ist eine große Bandbreite an Vorschlägen, die ein Ziel gemeinsam haben: eine gemischt genutzte und damit für alle Generationen lebenswerte Stadt. „Die Studierenden waren während der Frühjahrsakademie selbst in der Innenstadt untergebracht und haben zum Beispiel beobachtet, dass die Fußgängerzone außerhalb der Laden- und der Büroöffnungszeiten sehr gering frequentiert ist“, sagt Michael Schwarz.  „Daher haben sie Ideen entwickelt, um die Standorte durch eine Mischung von Einkaufsmöglichkeiten, Bildungsstätten, Freizeit- und Kulturangeboten sowie Wohnungs- und Büronutzungen zu beleben.“ In ihren Entwürfen binden die Studierenden die Häuser architektonisch in den städtischen Kontext ein, indem Beziehungen zu den umliegenden Gebäuden, insbesondere den Kirchen und den Plätzen, hergestellt werden.

An der Auftakt- und Abschlussveranstaltung nahm in diesem Jahr auch Stefan Szuggat, Dezernent der Stadt Dortmund für Umwelt, Planen und Wohnen, teil. Olaf Schmidt freute sich über den Austausch zwischen der Frühjahrsakademie und der Stadt: „Durch den Austausch zwischen der Stadt Dortmund und der TU Dortmund ergeben sich, insbesondere auch im Bereich Architektur und Städtebau, diverse Vorteile für beide Seiten, die sich positiv auf die weitere Entwicklung der Stadt auswirken können. Durch die öffentliche Präsentation der Workshop-Ergebnisse im Rahmen der Abschlusskritik und deren nachträgliche Publikation können gegebenenfalls einzelne Projekte oder relevante Teile daraus in weitere Überlegungen der Planungsverwaltung einfließen oder zumindest Anregungen liefern.  Wir möchten diese bereichernde Zusammenarbeit in der Zukunft gerne weiter ausbauen.“

Über die Internationale Frühjahrsakademie

Als lokales Pendant zu der seit fast 40 Jahren stattfindenden Sommerakademie in Venedig veranstaltet die Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen der TU Dortmund seit 2013 jedes Jahr die Internationale Frühjahrsakademie. Thematisch fokussiert sich das Format dabei auf die Kernstadt Dortmund: So haben sich die Teams in den vergangenen Jahren mit der B1, dem Wall, dem Hellweg, Stadtplätzen, der Nordstadt, Stadt-Brachen, der Nachverdichtung des Unionviertels, der Konversion des HSP-Areals, Großsiedlungen, Stadteingängen und dem Hafen auseinandergesetzt. Die Internationale Frühjahrsakademie ermöglicht sowohl den Studierenden als auch den Lehrenden, sich mit Kolleg*innen aus verschiedenen Ländern auszutauschen, gemeinsam zu arbeiten und langfristige internationale Kontakte zu knüpfen. Auch 2025 soll wieder eine Internationale Frühjahrsakademie an der TU Dortmund stattfinden.

Impressionen von der Internationalen Frühjahrsakademie

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