Zum Inhalt

Universitätschor singt auf der di­gi­ta­len Bühne

-
in
  • tu | kultur
Frau mit Kopfhörern auf den Ohren sitzt vor einem Klavier. Im Hintergrund zwei Computerbildschirme © Martina Hengesbach​/​TU Dortmund

Chorgesang ist in Zeiten der Co­ro­na-Pan­de­mie wegen des Ausstoßes von Aerosolen tabu. Heinke Kirzinger, Lei­te­rin des Universitätschors der TU Dort­mund, hat jedoch einen Weg gefunden, ge­mein­sam zu singen – und dabei so­gar zwei Konzertvideos einzuspielen. Damit schafften der Chor und sie es ins Fernsehen.

Rund 120 Sängerinnen und Sänger zählt der Universitätschor der TU Dort­mund in „normalen“ Zeiten. Jedes Semester steht die Gesangspädagogin Kirzinger wieder vor der Her­aus­for­de­rung, einen neuen „Klangkörper“ zu formen. Und dann kam Co­ro­na: Gemeinsam mit ihrem Team stellte sie die wöchentliche Chorprobe, die montags über drei Stunden im Au­di­max stattfand, auf eine digitale Lö­sung um: Die Sängerinnen und Sänger treffen sich nun via Zoom im di­gi­ta­len Probenraum. Heinke Kirzinger sitzt im Home­office an ihrem Klavier, jeder Sänger, jede Sängerin ist ihr stumm zugeschaltet. Die Chorleiterin spielt die Stücke und singt vor. Aber sie kann dabei nicht hören, wie die anderen Teil­neh­mer­in­nen und Teilnehmer im Zoom-Raum singen. „Eine Wundertüte“ sei das, meint sie.

Trotzdem ist es ge­lungen, aus dieser „Wundertüte“ zwei Videos einzuspielen. Denn in jeder Probe übt jede Stimmgruppe einzeln zu­nächst 30 Minuten lang mit der Chorleiterin im Hauptraum die neuen Stücke ein. Danach geht es zur Festigung in die Stimmrunde, die im Breakout-Raum stattfindet. Zuhause nimmt dann jedes Chormitglied seine Stimme mit Hilfe vorbereiteter Aufnahmespuren einzeln auf. Erst auf dem PC wer­den die Einzelaufnahmen gemischt und zu ei­nem vir­tu­ellen Chor zusammengeführt.

„Unser Chor ist viel mehr als nur Singen“

Seit ei­nem knappen Jahr arbeitet Heinke Kirzinger so mit dem Chor. „Ohne meine technikaffinen Mitstreiterinnen und Mit­strei­ter wäre das nicht gegangen“, sagt sie. Dabei war nicht nur die Technik im Zoom-Raum zu meistern. Um die beiden Videos zu erstellen, griff das Team auf privates Equip­ment in Oberhausen zurück. Es fand sich im Chor ein Grafikstudent, der das Layout der DVD erstellte, andere kümmerten sich händisch um die Einleger der DVD-Hüllen und packten die Tonträger in die Hüllen. Das Ergebnis wurde Ende Februar im Theodor-Fliedner-Heim in Dort­mund den Be­woh­ne­rinnen und Bewohnern vorgestellt. „Die Herrschaften leiden sehr unter den verringerten Kontaktmöglichkeiten wegen der Co­ro­na-Auflagen“, sagt die Musikpädagogin. Der WDR fand die Aktion so be­mer­kens­wert, dass der Sender im Theodor-Fliedner-Heim die Reaktionen der Be­woh­ne­rinnen und Bewohner auf die Vorstellung des Konzertvideos filmte, aber auch die Chorprobe und den Schnittraum in Oberhausen besuchte.

Die Sängerinnen und Sänger haben ebenfalls mit den Folgen von Co­ro­na zu kämpfen. „Unser Chor ist natürlich viel mehr als nur Singen“, sagt Kirzinger. „Chor ist gelebte Gemeinschaft. Wir wol­len ge­mein­sam nicht einsam sein.“ Dafür steht ein Angebot, das über die Chorproben hinausgeht: vom vir­tu­ellen Stammtisch über ein ge­mein­sa­mes Karaoke-Singen bis hin zur Aktion „The Taste of Unichor“, einer ge­mein­samen Kochaktion im Home­office.

Zur Person
Die Stimmpädagogin Heinke Kirzinger ist seit 1996 an der TU Dort­mund be­schäf­tigt. Am Institut für Musik und Musik­wissen­schaft übernahm sie neben der Unterrichtung ihrer Gesangsklasse regelmäßig Seminare zum „Singen in der Schule“ im Lehrgebiet Musikpädagogik. Seit 2013 ist sie Lei­te­rin des Dort­mun­der Universitätschors. Im September 2019 verlegte sie ihren beruflichen Schwerpunkt ins Zentrum für Hoch­schul­Bil­dung. Dort leitet sie PerSona – den Stimmraum für vokale Per­sön­lich­keits­ent­fal­tung an der TU Dort­mund. Im Rah­men dieser Tätigkeit ent­wi­ckelt sie Trainingsformate zum optimierten Stimmeinsatz für alle Mitglieder der Uni­ver­si­tät. Diese wer­den dann mit wechselnden Kooperationspartnern an die jeweilige Zielgruppe angepasst und realisiert. 2019 zeichnete die TU Dort­mund sie für ihr musikalisches Engagement mit der Eh­ren­na­del aus.

 

Der WDR-Film zum Projekt

 

An­sprech­part­nerin für Rückfragen:

Kalender

Zur Veranstaltungsübersicht

Mensapläne

Anfahrt & Lageplan

Der Campus der TU Dortmund liegt in der Nähe des Autobahnkreuzes Dortmund West, wo die Sauerlandlinie A45 den Ruhrschnellweg B1/A40 kreuzt. Die Abfahrt Dortmund-Eichlinghofen auf der A45 führt zum Campus Süd, die Abfahrt Dortmund-Dorstfeld auf der A40 zum Campus-Nord. An beiden Ausfahrten ist die Universität ausgeschildert.
Für E-Autos gibt es eine Ladesäule am Campus Nord, Vogelpothsweg.

Direkt auf dem Campus Nord befindet sich die S-Bahn-Station „Dortmund Universität“. Von dort fährt die S-Bahn-Linie S1 im 15- oder 30-Minuten-Takt zum Hauptbahnhof Dortmund und in der Gegenrichtung zum Hauptbahnhof Düsseldorf über Bochum, Essen und Duisburg. Außerdem ist die Universität mit den Buslinien 445, 447 und 462 zu erreichen. Eine Fahrplanauskunft findet sich auf der Homepage des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr, außerdem bieten die DSW21 einen interaktiven Liniennetzplan an.
 

Zu den Wahrzeichen der TU Dortmund gehört die H-Bahn. Linie 1 verkehrt im 10-Minuten-Takt zwischen Dortmund Eichlinghofen und dem Technologiezentrum über Campus Süd und Dortmund Universität S, Linie 2 pendelt im 5-Minuten-Takt zwischen Campus Nord und Campus Süd. Diese Strecke legt sie in zwei Minuten zurück.

Vom Flughafen Dortmund aus gelangt man mit dem AirportExpress innerhalb von gut 20 Minuten zum Dortmunder Hauptbahnhof und von dort mit der S-Bahn zur Universität. Ein größeres Angebot an internationalen Flugverbindungen bietet der etwa 60 Kilometer entfernte Flughafen Düsseldorf, der direkt mit der S-Bahn vom Bahnhof der Universität zu erreichen ist.

Die Einrichtungen der TU Dortmund verteilen sich auf den größeren Campus Nord und den kleineren Campus Süd. Zudem befinden sich einige Bereiche der Hochschule im angrenzenden Technologiepark. Genauere Informationen können Sie den Lageplänen entnehmen.