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Technische Universität Dortmund verleiht Ehrendoktorwürde an Donald Tusk

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Donald Tusk wird die Ehrendoktorwürde der TU Dortmund überreicht. © Lutz Kampert
Prof. Ursula Gather (r.) gratulierte Donald Tusk zur Ehrendoktorwürde der TU Dortmund. Zuvor hatte Prof. Rita Süssmuth in ihrer Laudatio Tusk für sein Lebenswerk geehrt. Die Fakultät Humanwissenschaften und Theologie, vertreten durch Dekan Prof. Christoph Schuck, hatte Donald Tusk für die Auszeichnung vorgeschlagen (v.l.).

S. E. Donald Tusk, Präsident des Europäischen Rates, ist neuer Ehrendoktor der Technischen Universität (TU) Dortmund. Prof. Dr. Dr. h.c. Ursula Gather, Rektorin der TU Dortmund, verlieh ihm am Sonntag, 16. Dezember, den Ehrentitel für seine europapolitischen Verdienste sowie für seinen Beitrag zur europäischen Wertedebatte. Laudatorin Prof. Dr. Rita Süssmuth, Bundestagspräsidentin a.D. und ehemals Professorin der TU Dortmund, ehrte Tusk für die Stärkung des Zusammenhalts in Europa.

 

Rund 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren am Sonntagmittag bei der feierlichen Verleihung der Ehrendoktorwürde im Audimax der TU Dortmund zu Gast. Rektorin Prof. Ursula Gather hob bei der Begrüßung hervor, dass die TU Dortmund die Auszeichnung verleihe, um an ihrem 50. Geburtstag europäische Werte wie Freiheit, Wahrheit und Gemeinschaftssinn zu feiern. Laudatorin Prof. Rita Süssmuth wertete die Ehrenpromotion als „ein starkes Zeichen“ in einer Zeit, in der das Bekenntnis zu Freiheit und Zusammenarbeit in Europa unter Beschuss stehe.

In ihrer Laudatio würdigte Süssmuth Donald Tusk für sein langjähriges Engagement in der politischen Szene Polens und sein leidenschaftliches Engagement für die Europäische Union. „In dem tiefen Glauben, dass europäische Integration der einzige Weg ist, Freiheit und Demokratie nachhaltig zu leben und in den Gesellschaften zu festigen, ähnelt Donald Tusk den Gründungsvätern der Europäischen Gemeinschaft. Und das obwohl – oder vielleicht weil – er über die Hälfte seines Lebens hinter dem Eisernen Vorhang verbracht hat“, sagte Süssmuth.

Die TU Dortmund verlieh die Ehrendoktorwürde auf Initiative der Fakultät Humanwissenschaften und Theologie im Bereich Politikwissenschaft. Die Laudationes stützten sich insbesondere darauf, dass Tusk aktives politisches Handeln mit werteorientierter Reflexion verbinde, sodass politische Praxis und wissenschaftliche Erkenntnis sich in seiner Vita vereinen. Zudem beeinflusst sein politisches Wirken die politikwissenschaftliche Debatte in Europa nachhaltig, insbesondere zu Fragen des europäischen Integrationsprozesses. Prof. Christoph Schuck, Dekan der Fakultät und selbst Politikwissenschaftler, betonte: „Mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde wollen wir Präsident Tusk auch dafür danken, dass er für den europäischen Integrationsprozess einsteht und wollen ihn ermutigen, sich weiterhin für unser geliebtes Europa zu engagieren.“

Präsident Tusk dankte der TU Dortmund für die Auszeichnung: „Ich bin stolz und bewegt, diese besondere Ehrung zum 50. Geburtstag der Universität zu erhalten“, sagte er. Unter großem Applaus des Publikums erklärte er zudem auf Deutsch: „Ich bin ein Dortmunder“. Mit der Stadt verbinde ihn die Liebe zum BVB, dessen Kader auch die enge Verbindung zwischen seinem Heimatland Polen und Deutschland widerspiegele. Mit Blick auf Europa mahnte er: „Es ist wichtiger Brücken zu bauen als Mauern.“ Dabei zitierte er das Credo des ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau, ebenfalls Ehrendoktor der TU Dortmund: „Es geht darum zu versöhnen, statt zu spalten.“

An der TU Dortmund setzt Donald Tusk die Reihe prominenter Trägerinnen und Träger der Ehrendoktorwürde fort. Unter den 60 ausgezeichneten Persönlichkeiten stehen neben dem frühere Bundespräsidenten Johannes Rau auch Konrad Zuse, der Erfinder des ersten Computers, der frühere Intendant des Westdeutschen Rundfunks (WDR) Fritz Pleitgen, und der frühere polnische Ministerpräsident und Chemieingenieur Jerzy Buzek.

Vita Donald Tusk

Donald Tusk ist seit 2014 Präsident des Europäischen Rates. Er wurde 1957 in Gdańsk (Danzig), Polen, geboren und studierte ab 1976 Geschichte an der Universität Gdańsk. Er war in den 1980er Jahren in der Solidaritätsbewegung Polens aktiv, zunächst als Gründer eines Studentenverbands, nach dem Verbot des Verbands später dann im Untergrund. Mit Anbruch der Dritten Polnischen Republik 1989 gestaltete er die Entfaltung des freien Parteiensystems mit. Im Jahr 2007 wurde er Ministerpräsident Polens, 2011 gelang ihm als erster Amtsinhaber die Wiederwahl. Drei Jahre später gab er das Amt als polnischer Ministerpräsident auf, um die Präsidentschaft des Europäischen Rates anzutreten. Für sein politisches Engagement zur Stärkung der europäischen Wertegemeinschaft hat er bereits mehrere bedeutende Auszeichnungen erhalten, darunter den Internationalen Karlspreis zu Aachen (2010).

Link zu Videosequenzen aus der Verleihung der Ehrendoktorwürde:

http://cms.tu-dortmund.de/ehrendoktor