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Europas kulturelles Erbe wird Motor verschiedenster Wirtschaftszweige

TU Dortmund macht nächsten Schritt im Projekt „Zeitmaschine“

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Symbolbild Zeitmaschine © Archiv​/​TU Dortmund

Aus der Geschichte lernen: Die Analyse historischer Daten soll zum Motor verschiedenster Wirtschaftszweige werden. Das ist die Vision des Projekts „Time Machine“, das von der TU Dortmund als Gründungspartner mit initiiert wurde. Jetzt geht es in die nächste Planungsphase.

Die weitere Planung des Projekts wird mit einer Million Euro von der Europäischen Union gefördert. Damit soll der Grundstein für die Realisierung als „FET Flagship“ gelegt werden. Bei FET-Flagship Projekten handelt es sich um ambitionierte Forschungsprojekte, die mit einer angelegten Laufzeit von zehn Jahren zukunftsweisende Technologien mit europaweitem Einfluss hervorbringen sollen. Durch Digitalisierung und künstliche Intelligenz (KI) soll im Rahmen der „Time Machine“ „Big Data“ der Vergangenheit zugänglich gemacht werden. Basierend auf dem massenweisen Sammeln und Vernetzen sowie der Analyse historischer Daten wird eine neue historische Dimension des Internets realisiert. Die Verfügbarkeit von „Big Data“ der Vergangenheit revolutioniert die Forschung in den Sozial- und Geisteswissenschaften. In Barcelona lief beispielsweise bereits ein Projekt, bei dem in der Region systematisch Hochzeitsregister ausgewertet wurden, um daraus Rückschlüsse auf das Sozialgefüge der Bevölkerung zu ziehen. Eine Einsatzmöglichkeit wäre auch die Auswertung historischer Wetterdaten, um regenerative Stromerzeuger wie Windkraftanagen an bestgeeigneten Orten anzusiedeln.

KI soll Geschichte erlebbar machen

Die Vision des Projektes ist die Umsetzung eines der ambitioniertesten KI-Systeme, das Europas gesamte soziokulturelle Entwicklung abbildet. Durch den konstanten Erkenntnisgewinn, der aus der Analyse der gesammelten Daten entsteht, soll Europas kulturelles Erbe erfasst und zum Motor verschiedenster Wirtschaftszweige werden. Geschichte wird mittels virtueller Realitäten erlebbar. Die virtuelle Vergangenheit ermöglicht eine neue Art des Tourismus. „Genau wie man heutzutage andere Länder bereist, wird es möglich, digital durch die Zeit zu reisen“, sagt Projektmitarbeiter Fabian Wolf von der Fakultät für Informatik der TU Dortmund.

Grundlage der europäischen Zeitmaschine ist die Digitalisierung von großen Mengen historischer Dokumente. Um diese Daten nutzen zu können, sollen Methoden des maschinellen Lernens und der künstlichen Intelligenz eingesetzt werden. In diesem Bereich hat sich über die letzten Jahre die Arbeitsgruppe Mustererkennung um Prof. Gernot A. Fink von der Fakultät für Informatik der TU Dortmund zu einer der führenden, international anerkannten Gruppen entwickelt. Insbesondere die Entwicklung von Methoden des tiefen Lernens zur Analyse historischer Dokumente wurde entscheidend von der Arbeitsgruppe mitgeprägt. Mit ihrer Erfahrung und Expertise wirkt sie als einer von 33 Gründungspartnern an der Realisierung des „Time Machine“-Projekts mit.

Weitere Informationen sind auf der Homepage des „Time Machine“-Projekts zu finden.

Einführungsvideo zum Projekt „Time Machine“.