Zum Inhalt
TU-Promovendin fährt im Mountainbike Marathon international vorne mit

Stefanie Dohrn schafft Spagat zwischen Spitzensport und Promotion

-
in
  • Forschung
  • Top-Meldungen
  • Studium & Lehre
  • Menschen
  • Medieninformationen
Linkes Bild: Steffi Dorn nach einer Zieleinfahr auf dem Mountainbike, rechtes Bild: Steffi Dorn an einer Apparatur im Labor © Steffi Dornprivat und Martina Hengesbach​/​TU Dortmund
Schafft den Spagat zwischen Wissenschaft und Sport: Steffi Dohrn nach einer Zieleinfahrt und im Labor. Fotos: (li.) privat, (re.) Martina Hengesbach/TU Dortmund

Welche oberste Priorität hat eine junge Frau, die zu den erfolgreichsten Mountainbikerinnen in Deutschland gehört? Die Deutsche Vizemeisterin war, Platz 18 in der Mountainbike(MTB)-Marathon-Weltrangliste belegt und in der aktuellen Saison bei vier internationalen Marathonrennen jeweils auf dem Podium stand? Höchste Priorität hat bei Stefanie „Steffi“ Dohrn ihre Promotion.

 

Sie schreibt bei ihrer Doktormutter Prof. Gabriele Sadowski im Bereich Thermodynamik der Fakultät Bio- und Chemieingenieurwesen. Mit ihr traf Steffi Dohrn, nachdem sie ihren Masterabschluss abgelegt hatte, eine Vereinbarung: Die Zeit ihrer Promotion wurde gestreckt und im Gegenzug ihre Stelle an der Universität von Vollzeit auf eine Dreiviertel-Stelle gekürzt. „Ich überprüfe regelmäßig die Fortschritte meiner Arbeit“, sagt Dohrn, „um sicherzustellen, dass ich wegen des Sports nicht in Verzug gerate.“ Thema ihrer Promotion ist – vereinfacht gesagt – die Wirkungsweise von Lösungsmitteln auf Wirkstoffe, beispielsweise von Medikamenten.

Erster Platz beim UCI-Rennen in Willingen

Sportlich ist für sie aktuell Hochsaison. Jüngst gewann die 26-Jährige beim Bike Festival in Willigen. Das war ihr erster Sieg bei einem Internationalen Rennen des Weltradsportverbands UCI. In den nächsten Wochen stehen noch eine Reihe von Wettbewerben an, so auch die Deutschen Meisterschaft. Dohrns Disziplin ist dabei Mountainbike Marathon, ein Rennen, das im Gegensatz zu Mountainbike-Cross-Country nicht olympisch, dafür für die Sportlerin umso attraktiver ist. Während die Fahrerinnen bei Cross Country einen kurzen Rundkurs mehrfach durchfahren müssen, ist der Marathon-Kurs mehrere zehn – beispielsweise 60 bis 80 – Kilometer lang; es werden oft mehrere hundert Höhenmeter überwunden. „An unwegsamen Stellen müssen wir das Rad auch schultern“, berichtet sie. Steffi Dohrn liebt die unterschiedlichen Herausforderungen der Marathon-Disziplin.

15 Stunden pro Woche im Sattel

Sie startet seit 2011, als sie auch ihr Studium an der TU Dortmund aufnahm, für den MSV Essen-Steele. Inzwischen radelt sie auch für das Profiteam Centurion Vaude, wobei für sie der Begriff „Profi“ keinesfalls eine monatliche Vergütung bedeutet. Es gibt kein Honorar; stattdessen kümmert sich das Team um ihr Rad, arrangiert Termine, sorgt bei Rennen vor Ort für Unterkunft und Verpflegung. „Vergleiche mit Profiteams, die man etwa von der Tour de France kennt, verbieten sich“, sagt sie. Gleichzeitig ist die gebürtige Bergisch-Gladbacherin froh, dass sie diese logistische Unterstützung erhält. Damit kann sie sich im Wesentlichen auf ihr Training im Sattel konzentrieren, auf diese rund 15 Stunden pro Woche, die sie in wettbewerbsfreien Zeiten in der Hügellandschaft rund um ihren aktuellen Wohnort Wermelskirchen bergauf-bergab, zum Teil über Stock und Stein fährt.

Höhepunkte sind natürlich die Wettbewerbe, die sie schon an viele Orte dieser Welt geführt haben. Marathons durch die Alpen gehören genauso dazu wie eine mehrtägige Rundfahrt durch Südafrika, eine der härtesten Strecken der Welt. Die Strapazen auf dem Rad werden abgelöst von Nachtruhe im Zelt. Mit Komfort hat das wenig zu tun.

Beste Aussichten in Sport und Beruf

Steffi Dohrn ist glücklich, dass sie ihre Leidenschaften Sport und Forschung „unter einen Hut“ bekommen kann. Das Verständnis, das sie für ihr Mountainbiken in der Fakultät findet, will sie mit guten Leistungen bei ihrer Promotion zurückzahlen. Dieser Doppelpack eröffnet der jungen Frau alle Möglichkeiten: Ihre beruflichen Aussichten nach der Promotion sind hervorragend, und auch sportlich hat die 26-jährige eine tolle Perspektive – Mountainbikerinnen erreichen um das dreißigste Lebensjahr den Höhepunkt ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit.

 

Ansprechpartnerin für Rückfragen: