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Zwischen Feinstaubdebatten und Tests auf Brustkrebs

„Medien-Doktor Gesundheit“ nimmt aktuelle Berichterstattung unter die Lupe

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Ob vermeintliche Expertenstatements zum Gesundheitsrisiko durch Feinstaub oder angebliche Sensationen bei Diagnosetests auf Krebs: Mediendebatten zu Gesundheitsthemen verbreiten sich schneller als je zuvor – und verlangen nach Einordnung und Überprüfung. Dies hat sich der neue Medien-Doktor GESUNDHEIT im Bereich Wissenschaftsjournalismus der TU Dortmund zum Ziel gesetzt, der in dieser Woche neu an den Start geht.

Wie schon beim Vorgängerprojekt Medien-Doktor MEDIZIN bewerten jeweils zwei Wissenschaftsjournalistinnen oder –journalisten Beiträge aus verschiedenen Medien nach dem Vorbild eines wissenschaftlichen „Peer Review“-Verfahrens. Die Begutachtung von Journalisten durch Journalisten folgt dabei einem international etablierten Katalog von Qualitätskriterien. Anders als bisher werden die in die Bewertung aufgenommenen Beiträge jedoch nicht mehr nach einem Zufallsprinzip ausgewählt. Stattdessen sind Gutachterinnen und Gutachter, die Partnerinnen und Partner des Medien-Doktors aufgerufen, Positiv- und Negativ-Beispiele aus der aktuellen Berichterstattung vorzuschlagen, aus denen das Redaktionsteam um die erfahrene Medizinjournalistin Dr. Astrid Viciano dann auswählt.

„Stärker und früher in aktuelle Mediendebatten eingreifen“

„Wenn sich Falschinformationen in der digitalen Welt einmal festgesetzt haben, lassen sich diese nur noch mit Mühe korrigieren“, sagt Projektleiter Holger Wormer, Professor für Wissenschaftsjournalismus an der TU Dortmund. „Wir wollen daher stärker und früher in aktuelle Mediendebatten zu Gesundheitsthemen eingreifen.“ Um die Qualität der Berichterstattung auch nachhaltig zu verbessern, werden die ausführlichen Bewertungen von „best-practice“- und „worst-practice“-Beispielen dann auf der Seite www.medien-doktor.de/gesundheit dokumentiert. Neben weiteren Tipps und Tools für Medizinjournalistinnen und -journalisten stehen sie dort für weitere Diskussionen und zur individuellen Weiterbildung für Journalistinnen und Journalisten, aber auch für medizininteressierte Mediennutzerinnen und -nutzer zur Verfügung.

Gefördert wird der Medien-Doktor GESUNDHEIT mit einer Drittmittelzuwendung des Wort & Bild-Verlags. Weitere Partner sind der Verband der Medizin- und Wissenschaftsjournalisten, die Wissenschaftspressekonferenz sowie die Stiftung Experimentelle Biomedizin. Neben Medizinthemen befasst sich das Gesamtprojekt medien-doktor.de mit der Qualität der Umweltberichterstattung, der Medienqualität aus bürgerwissenschaftlicher Sicht sowie der Berichterstattung über diagnostische Tests. In Kooperation mit der Universität Leipzig wird zudem ein Monitoring der Berichterstattung über Ernährungsthemen entwickelt.