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Dem Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier auf die Tweets geschaut

Peter Altmaier spricht bei der Konferenz. © Oliver Schaper

Das Programm der Konferenz „On the record“ sorgte für einen voll besetzten Veranstaltungsraum im SIGNAL IDUNA PARK. Auf Einladung von Prof. Henrik Müller, der am Institut für Journalistik der TU Dortmund zu wirtschaftspolitischen Themen lehrt und forscht, kamen am Montag, 12. November, Kommunikationsprofis aus Medien, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zusammen. Zu den Gästen auf dem Podium zählte auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), der in einer Diskussion mit Journalistikstudierenden spannende Einblicke in seine Aktivitäten auf Twitter gewährte.

Das Programm startete mit einem Vortrag von Prof. Henrik Müller von der TU Dortmund zum Thema „Turbo-Demokratismus: Öffentlichkeiten als Unsicherheitsfaktor“. Er verdeutlichte, dass „Soziale Medien das traditionelle Machtverhältnis zwischen Politik, Medien und Wirtschaft umgekehrt haben.“ Dies bestätigte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, der mit Journalistikstudierenden über den Einfluss von Twitter und anderen Sozialen Medien auf die politische Debattenkultur diskutierte. „Die Öffentlichkeit verändert sich. Es gibt nicht mehr das große Publikum, dass sich jeden Abend um 20 Uhr die Tagesschau ansieht. Wir müssen andere Kanäle nutzen, um die Menschen zu erreichen“, so der Politiker, der selbst ein begeisterter Twitterer ist.

Kommunikation stand auch beim Gespräch zwischen Liam Condon, Vorstandsmitglied der Bayer AG und dort Leiter der Division Crop Science, mit Prof. Henrik Müller im Fokus. Unter dem Titel „Merger und Meinungen – Bayer, Monsanto und die Öffentlichkeit” gewährte Condon Einblicke in die Kommunikationsstrategie des Unternehmens Bayer im Zuge der umstrittenen Übernahme des amerikanischen Konzerns Monsanto. „Ich wünsche mir einen Journalismus, der differenziert berichtet und sich nicht nur auf emotionsgetriebene Berichterstattung konzentriert“, so Liam Condon.

Wie schwierig es sein kann, zu Themen zu recherchieren, die elitäre Kreise wie beispielsweise den Adel betreffen, berichtete Journalistik-Absolventin Julia Friedrichs im Gespräch mit Dr. Florian Meißner. Friedrichs ist als freie Journalistin und Buchautorin tätig.

„Unsere Universität bringt Politik, Wirtschaft, Medien und Wissenschaft an einem Ort zusammen. Ich denke, dass „On the record“ dazu beiträgt, dass Verständigungsprobleme gelöst werden, die es hin und wieder zwischen diesen Bereichen gibt“, sagte Prof. Ursula Gather, Rektorin der TU Dortmund bei ihrem Grußwort.

In diesem Sinne konnten die Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmer viele kontroverse Gespräche verfolgen. So diskutierten beispielsweise Thomas A. Lange (National-Bank), Ulrich Leitermann (SIGNAL IDUNA), Peter Fischer (Neue Zürcher Zeitung) und Karsten Junius (Bank J. Safra Sarasin) zum Thema „Zinswende, Handelskrieg, Brexit – wie schlimm wird der Abschwung?“. In einer weiteren Diskussionsrunde sprachen Aart De Geus (Bertelsmann Stiftung), Prof. Christiane Hellmanzik (TU Dortmund), Ulrike Herrmann (taz) und Jürgen Rüttgers (Ministerpräsident des Landes NRW a. D.) über „Fortschritt, welcher Fortschritt? – Auf der Suche nach dem Produktivitätswunder“. Zum Abschluss des Programms blickten Christina Elmer (Spiegel Online), Brigitte von Haacke (Hering Schuppener) und Prof. Michael Steinbrecher vom Institut für Journalistik der TU Dortmund in die Zukunft der Medienwelt.

Weitere Informationen zur Veranstaltung „On the record“ der TU Dortmund.