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Bundesministerin Karliczek zu Besuch an Technischer Universität Dortmund

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  • Hochschulpolitik
Gruppenfoto mit drei Männern und drei Frauen, die vor einer Fensterfront stehen © Ursula Dören​/​TU Dortmund

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek war am Freitag, den 1. Juni, an der Technischen Universität Dortmund zu Gast, um sich über die Forschung zu Künstlicher Intelligenz zu informieren. Prof. Katharina Morik von der Fakultät für Informatik stellte das Gebiet des Maschinellen Lernens mit seinen Grundlagen und Anwendungen vor. Die Dortmunder Wissenschaftlerin wird eines der bundesweit vier Kompetenzzentren zum Maschinellen Lernen leiten, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördern will.

Im März hatte die Ministerin bekannt gegeben, rund 30 Millionen Euro bereitzustellen, um vier Kompetenzzentren zum Maschinellen Lernen in Dortmund / St. Augustin, Berlin, München und Tübingen einzurichten. Prof. Katharina Morik wird das Kompetenzzentrum in Nordrhein-Westfalen leiten. Sie forscht seit 1991 an der TU Dortmund auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz. Zusammen mit Partnern aus Frankreich hat sie schon 1985 damit begonnen, den Bereich Maschinelles Lernen aufzubauen. Gern leistet die TU Dortmund einen Beitrag zur deutsch-französischen Zusammenarbeit, für die die Ministerin bei ihrer Reise nach Frankreich im März geworben hatte.


Ausbau der Kooperationsmöglichkeiten mit Frankreich und Europa

„Mit den vier neuen Zentren für Maschinelles Lernen stärken wir die Forschung zu Künstlicher Intelligenz in Deutschland. Damit bauen wir auch die Kooperationsmöglichkeiten mit Frankreich und Europa aus. Wenn wir unsere Position gegenüber China und den USA behaupten wollen, müssen wir unsere Forschung bündeln und vernetzen. Und die TU Dortmund spielt dabei eine wichtige Rolle“, sagte Ministerin Karliczek. „Ich möchte, dass wir Künstliche Intelligenz umfassend erforschen, Chancen und Risiken gründlich ausloten, Wissen und Verständnis schaffen und so schließlich den richtigen Umgang lernen.“

Ein Spezialgebiet von Prof. Morik an der TU Dortmund ist das Data Mining, die Suche nach Informationen in großen Datenmengen durch selbstlernende Systeme. Hier fördert sie auch erfolgreich den Transfer in die Praxis: Die größte Ausgründung aus ihrem Bereich ist die Firma RapidMiner, die seit Gründung im Jahr 2007 schon auf 100 Beschäftigte weltweit gewachsen ist. „Wir können zeigen, dass Künstliche Intelligenz eine Errungenschaft der Wissenschaft ist, die die Wirtschaftsleistung steigern kann“, sagt Morik. Wenn sie in ihrem Büro aus dem Fenster blickt, schaut sie auf weitere Unternehmen im Technologiepark Dortmund, mit denen ihre Arbeitsgruppe kooperiert.
 

SFB 876 „Verfügbarkeit von Information durch Analyse unter Ressourcenbeschränkung“

Datenanalyse, Modellbildung und Simulation ist ein Forschungsschwerpunkt der TU Dortmund, in dem Informatik, Statistik und Mathematik mit den Anwendungswissenschaften kooperieren. Prof. Katharina Morik ist seit 2011 Sprecherin des Sonderforschungsbereichs (SFB) 876 „Verfügbarkeit von Information durch Analyse unter Ressourcenbeschränkung“, der Maschinelles Lernen mit Cyber-Physical Systems und Data Science verbindet. Sie ist Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften – acatech. In dieser Funktion leitet sie unter anderem eine Arbeitsgruppe auf der Plattform „Lernende Systeme“ und war am 29. Mai bei einem Expertengespräch im Bundeskanzleramt zu Gast. Die Informatikerin ist Mitbegründerin der internationalen Konferenzreihe „IEEE International Conference on Data Mining“.


Bildhinweis: von links: Prof. Jens Teubner (Fakultät für Informatik, TU Dortmund), Prof. Gabriele Sadowski (Prorektorin Forschung der TU Dortmund), Bundesforschungsministerin Anja Karliczek, Prof. Katharina Morik (Sprecherin des Sonderforschungsbereichs 876, TU Dortmund), Dr. Stefan Michaelis (Geschäftsführer des Sonderforschungsbereichs 876, TU Dortmund), Prof. Jian-Jia Chen (Fakultät für Informatik, TU Dortmund).