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15 Tonnen Material, 60.000 Schrauben, 700 Quadratmeter Fläche

Aufbau des Paradiesgartens an der Reinoldikirche startet am 3. Juni

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Initiatoren des Projekts Paradiesgarten blicken durch den Bogen eines Bauteils © Martina Hengesbach
Finale Abnahme des Paradiesgartens vor der Endmontage: Prof. Christian Hartz, Prof. Paul Kahlfeldt, Dirk von Kölln (oben, v. l.) und Albrecht Ehlers, Kanzler der TU Dortmund, Iris Frieler, Sophie Breitkopf, Kai A. Becker und Axel Wertenbroch.

Montagestart für den Paradiesgarten an der Reinoldikirche: Am 3. Juni beginnt der Aufbau des temporären Anbaus an der Dortmunder Stadtkirche. Für den Evangelischen Kirchentag entsteht das 30 Meter lange, acht Meter tiefe und mehr als acht Meter hohe „stadt paradies sanktreinoldi“.

Bewährungsprobe für Tim Kringe (28) von der Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen: Der Masterstudent in der Fachrichtung Bauprozessmanagement gehört zu den Logistikern, die den Umzug der Module des Paradiesgartens vom Campus Süd der TU Dortmund zur Reinoldikirche organisieren. „Ich kann mein Wissen an einem praktischen Projekt anwenden“, freut sich Kringe. Rund 15 Tonnen schwer sind die Bauteile, die meisten auf Euro-Langpaletten verpackt. Dazu gibt es hunderte Einzelteile, Schrauben, Werkzeug. Alles muss rechtzeitig an der Reinoldikirche eintreffen. Vor Ort wiederum dürfen sich Material und Baumannschaften nicht selbst im Weg stehen.

Beim Aufbau arbeiten mehrere Gewerke Hand in Hand. Zunächst montiert der Gerüstbauer Weise, der beim Weihnachtsmarkt auch für die Unterkonstruktion des größten Tannenbaums der Welt verantwortlich zeichnet, das „Skelett“ des Paradiesgartens. Anschließend werden die Module angebracht. 60.000 Schrauben sollen final versenkt werden.

Zuvor waren an der TU Dortmund die Bauteile gestrichen worden. Immerhin 700 Quadratmeter Fläche messen die sieben Module des Gartens. 29 Studierende haben an dem Bauwerk mitgearbeitet – zum Beispiel Lisa Weiß (24), die sich im Master Architektur befindet. „Der Prozess der Planung, Vorbereitung, Ausführung bis jetzt zum Aufbau ist sehr spannend“, sagt sie. Ihr Mitstudent Gerrit Böse (21), aktuell im sechsten Semester, hat sich mit anderen um die Statik des Gartens gekümmert und sich auch handwerklich eingebracht. Während er im Studium das „Entwerfen und Konstruieren von Tragwerken“ bislang zum Beispiel mit Brücken erprobt hat, die über die Planung nicht hinaus kamen, entstand jetzt ein Bauwerk, das den maximalen Windlasten standhält, die jemals in Dortmund gemessen wurden.

Altes neu entdecken

In der kommenden Woche entsteht an der Reinoldikirche Stück für Stück ein Bauwerk, bei dem bewusst architektonische Anleihen an der Basilika San Miniato al Monte in Florenz genommen wurden, wie Professor Paul Kahlfeldt von der Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen sagt. „Wir erfinden nichts Neues, sondern entdecken Altes neu“, meint er zum Entwurf des Paradiesgartens.

Bis zu acht Tage wird es dauern, bis der Anbau an der Reinoldikirche „bezugsfertig“ sein wird. Zum Bauschluss werden sich noch Auszubildende des gärtnerischen Betriebs aus dem städtischen Tiefbauamt um die Bepflanzung des Anbaus kümmern. Die Inneneinrichtung mit Tresen und Regalen ist schon an der TU Dortmund entstanden. Denn der Paradiesgarten soll zu einem Treffpunkt werden, an dem beispielsweise auch der druckfrische Stadtführer „Dortmunder Passagen“ vorgestellt wird.