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50 Jahre – 50 Köpfe: Drei Fragen an Dr. Klaus Berding zum Deutschen Fußballmuseum

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Portrait Klaus Berding © Felix Schmale​/​TU Dortmund
Dr. Klaus Berding hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht und ist heute kaufmännischer Geschäftsführer des Deutschen Fußballmuseums in Dortmund.

Im Jahr 2015 eröffnete das Deutsche Fußballmuseum direkt gegenüber vom Hauptbahnhof in Dortmund, Geschäftsführer ist Dr. Klaus Berding. Pünktlich zur Weltmeisterschaft 2018 berichtet der Dortmunder Alumnus über seinen Weg vom Studium bis zur WM.

Im Abschlussjahr Ihres Diplomstudiengangs Wirtschaftswissenschaften 2007 wurden die Studiengänge der TU Dortmund im Rahmen des Bologna-Prozesses auf Bachelor und Master umgestellt. Sind Sie froh, dieser Veränderung entkommen zu sein?

Damals war ich froh, mich nicht zu sehr damit beschäftigen zu müssen. Nach meinem Abschluss habe ich während meiner Promotion am Lehrstuhl für Controlling gearbeitet und ich erinnere mich, dass die strukturelle Umstellung anfangs ein großes Thema war. Allerdings eröffnet das Bachelor-Master-System den Studierenden heute mehr Möglichkeiten. Gerade in Dortmund konnte man im Diplom sehr früh eine bestimmte Richtung einschlagen, da man zwischen den Studienrichtungen Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft und Sozialwissenschaft wählen konnte. Das ist gut für die Profilbildung. Aber einen Wechsel an eine andere Universität nach dem Vordiplom stelle ich mir mit diesem speziellen Profil schwierig vor. In den jetzigen Studiengängen bleibt die Profilierungsmöglichkeit erhalten und gleichzeitig wurden Wechselmöglichkeiten geschaffen.
 

Nach dem Studium wurden Sie Teil eines Start-ups, aus dem das Deutsche Fußballmuseum entstand. Wie kommt man als promovierter Kaufmann in die Welt des Fußballs?

Ich denke, da spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Schon meine Wahl auf Dortmund als Studienort ist aus mehreren Gründen gefallen. Unter anderem hat mich die gut vernetzte Infrastruktur der Metropole Ruhr angezogen, aber auch die Region als Herzkammer des deutschen Fußballs strahlte eine gewisse Anziehungskraft für mich aus. Schließlich konnte ich während meines Studiums durch Tätigkeiten bei Borussia Dortmund, beim Organisationskommitee Fußball-Weltmeisterschaft 2006 und durch meine Promotion zum Thema Controlling in Sportverbänden wichtige Kontakte in die Welt des Fußballs knüpfen. Die Faszination und das Interesse für die Welt des Sports haben mich in meinen Tätigkeiten sehr stark angetrieben, sodass sich mit dem erforderlichen Quäntchen Glück dann die Möglichkeit entwickelte, beim Aufbau des Deutschen Fußballmuseum mitzuwirken. Aus anfänglich sechs Mitarbeitern des Museums sind mittlerweile rund neunzig geworden. Mittlerweile können die vielschichtigen Aufgaben nicht mehr übergreifend in einzelnen Personen gebündelt, sondern müssen auf verschiedene Abteilungen verteilt werden.
 

Das Fußballmuseum hat 2015 seine Eröffnung gefeiert – ist es mittlerweile „fertig“?

Aktuell ist die WM ist ein schönes Beispiel dafür, wie sich bei uns stetig neue Herausforderungen in allen Bereichen ergeben. In der Planungsphase des Museums gab es viele Stolpersteine, vor allem in der baulichen Realisierung. Dann stand der Betrieb im Mittelpunkt: Alles drehte sich schließlich darum, die Strukturen für den operativen Betrieb aufzubauen oder die Vermarktung des Fußballmuseums durch die Erschließung vielschichtiger Erlösfelder voranzutreiben. Mittlerweile sind wir zu einem mittelständischen Dienstleister herangewachsen, der über den Museumsbesuch hinaus weitreichende Angebote wie zum Beispiel Firmen- oder Eigenveranstaltungen, Führungen und Kindergeburtstage bereithält.

Die Zeit vor und während der Fußball-WM ist ein sehr wichtiger Zeitraum für uns. So gibt es im Bereich Marketing und PR beispielsweise durch die WM viele Anknüpfungspunkte, um die Aufmerksamkeit potenzieller Besucher auf uns zu richten. So fand die Kader-Nominierung mit 200 Medienvertretern aus der ganzen Welt bei uns statt. Auch inhaltlich werden wir in der Ausstellung natürlich besondere Highlights während der WM bieten. Ergänzend wir das Haus auch visuell komplett in den Panini-WM-Look gebracht und während der WM werden die Spiele natürlich auch in einer einzigartigen Umgebung für die Besucher erlebbar sein.


Zur Person:

Dr. Klaus Berding (36) ist seit dem 1. Juni diesen Jahres kaufmännischer Geschäftsführer des Deutschen Fußballmuseums. Er studierte an der Universität Dortmund Wirtschaftswissenschaften auf Diplom. Nach seiner Promotion am Lehrstuhl für Controlling bei Prof. Hoffjan begann er am Aufbau des Deutschen Fußballmuseums mitzuwirken.