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50 Jahre – 50 Köpfe: Der gute Geist in der Galerie – drei Fragen an Antoinette Lonzynski

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Portrait von Antoinette Lonzynski vor einem mit Getränkeflaschen gefüllten Kühlregal © Ksenia Kuleshova
Antoinette Lonzynski hat die Veränderungen der Mensen in den letzten 25 Jahren miterlebt.

Ein halbes „Universitäts-Leben“ – nämlich 25 Jahre – arbeitet Antoinette Lonzynski schon als Servicekraft für das Studierendenwerk Dortmund. Dabei hat die jetzt 60-Jährige nicht nur Generationen von Studierenden bedient, sondern auch den Wandel im Angebot der Mensen erlebt.

Antoinette Lonzynski, als Sie 1992 beim damaligen Studentenwerk anfingen, standen da schon vegetarische oder vegane Mahlzeiten auf dem Speisezettel?

Nein, die waren damals noch kein Thema. Allerdings waren vor allem im Sommer Salate gefragt. Als ich anfing, gab es in der Hauptmensa noch die Rondells, auf denen die Speisen angeboten wurden. Wir standen in der Küche, dann hieß es: zehnmal Pommes. Die füllten wir dann in Schälchen, die über ein schmales Fließband zu den Rondells gebracht wurden. Dort nahmen die Studierenden dann die Schälchen herunter, es war Selbstbedienung. Der Nachteil war, dass die Speisen manchmal schon länger ihre Runden drehten und abkühlten.
 

Was hat sich im Angebot in den vergangenen Jahren geändert?

Das Angebot an Speisen und Getränken ist vielfältiger geworden. Wir achten auf Bio und Produkte aus nachhaltigem Anbau. Man kann sich bei uns gesund zu angemessenen Preisen ernähren. Wobei: Die Renner bei den Mahlzeiten sind hier in der Galerie immer noch Pommes, Schnitzel und Currywurst. Gefragt sind auch unsere Burger, bei denen wir auf individuelle Wünsche eingehen – kein Salat, mehr Tomate, was so gefragt ist. Weil wir unsere Speisen direkt am Tresen auffüllen, ist immer alles schön heiß und wir können so portionieren, dass möglichst nichts übrig bleibt.
 

Was sollte sich ändern?

Ich wünsche mir, dass die Einwegbecher weitestgehend verschwinden. Immer mehr Kundinnen und Kunden bringen schon ihre eigenen Becher mit. Sie sparen ja auch damit, immerhin kosten die Wegwerfbecher 15 Cent das Stück. Aber auf diesen Umsatz mit den Pappbechern würden wir gern verzichten. Wir setzen auch schon Schalen aus Bambus ein oder verwenden Folien, die biologisch abbaubar sind. Bei den Bechern kann jeder Einzelne seinen Beitrag zum Umweltschutz leisten.


Zur Person:

Antoinette Lonzynski kam 1977 gemeinsam mit einer Freundin aus ihrer Heimat Malta nach Deutschland. Nach mehreren Jobs ging sie 1992 als Servicekraft zum Studierendenwerk. Hier schätzt sie die Kollegialität. Urlaub macht sie übrigens bisweilen bei ihrer Schwester: Die lebt in Australien.