Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diskutieren Zukunftsvorstellungen für Metropolen
- Forschung

Wie sieht eine erstrebenswerte Zukunft für Metropolregionen aus? Was ist aus früheren Zukunftsvorstellungen geworden? Und was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff „Narrativ“? Mit Zukunftsvorstellungen für metropolitane Räume befasste sich unter anderem der Chefkurator für Architektur und Design des New Yorker Museums of Modern Art, Prof. Martino Stierli, im Rahmen der Fachkonferenz „Zukunftsnarrative für Metropolregionen“ am 14. Dezember 2020.
Die Veranstaltung war bereits die fünfte gemeinsame Tagung des Kompetenzfelds Metropolenforschung (KoMet) der Universitätsallianz (UA) Ruhr mit der Emschergenossenschaft und widmete sich in drei Themenblöcken früheren sowie aktuellen Vorstellungen einer künftigen Gestaltung des Zusammenlebens in Metropolen. Rund 180 Personen nahmen an der digitalen Veranstaltung teil.
Ruhrgebiet, Europa, Nordamerika: Durch die internationale Ausrichtung und das digitale Format war es sowohl thematisch als auch personell möglich, eine interdisziplinäre Diskussion über Kontinente hinweg zu führen. In seinem Keynote-Vortrag „Die Politik der Smart City. Anmerkungen zur Zukunft der Stadtentwicklung“ griff Prof. Christoph Bieber von der Universität Duisburg-Essen gleich zu Beginn der Veranstaltung eines der strittigsten Themen der aktuellen Diskussionen zur Stadt der Zukunft auf: Smart City-Konzepte bedeuten für ihn einen umfassenden und invasiven gesellschaftlichen Wandel. Ob – und wenn ja, wie – sich die Bürgerinnen und Bürger dagegen zur Wehr setzen, sei eine der großen politischen Fragen im Diskurs.
Drei Themenblöcke: Methodik, Historie und Zukunft
Im ersten Themenblock „Methodik“ hielt unter anderem die Vizepräsidentin der Deutschen Forschungsgemeinschaft und Leiterin des Kulturwissenschaftlichen Instituts (KWI) in Essen, Prof. Julika Griem, einen Vortrag. Darin widmete sie sich der „Konjunktur“ des Begriffs „Narrativ“. „Narrative sind sinnstiftende Erzählungen, deren Wirkmacht allerdings nicht inflationär beschworen, sondern analytisch betrachtet werden sollte“, so Prof. Griem.
Im Themenblock „Historie“ machten der Architekturhistoriker Prof. Wolfgang Sonne und die Kunsthistorikerin Prof. Barbara Welzel von der TU Dortmund den Vorschlag einer integrierten Geschichtsschreibung, die sich nicht nur auf das Industriezeitalter beschränkt, und stellten das auf das Mittelalter zurückgehende kulturelle Erbe der Region als Ressource für Zukunftsnarrative vor. Aus New York zugeschaltet referierte Prof. Martino Stierli über die Fotomontage der Avantgarde und deren Abwendung von historischen Stadtbildern. Er merkte an, dass die Montage nicht nur ein dominantes Prinzip der Moderne sei, sondern auch eine Möglichkeit, über das bewusste Bewegen durch den Raum nachzudenken. Für ihn bildet Montage eine Schlüsselstrategie zur Konstruktion für Bedeutung.
Der dritte Block „Zukunft“ beschäftigte sich mit den gegenwärtigen Zukunftsvorstellungen für die Metropolen von heute. Die Amerikanistin Dr. Julia Sattler von der TU Dortmund stellte Bezüge zwischen Detroit und Bochum her. Sie verwies auf den Slogan „This is not Detroit“, der im Kontext der Schließung des Bochumer Opelwerks 2014 populär wurde. Prof. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft und des Lippeverbandes, stellte seine Vision für die zukünftige Gestaltung der Region entlang der Emscher vor. Prof. Paetzel bekräftigte die Notwendigkeit eines gemeinsamen Narrativs für das Ruhrgebiet. Dieses sollte die vielfältigen kulturellen Facetten und den Wandel der Region aufgreifen, um ein hohes Identifikationspotenzial zu schaffen. Als Beispiel nannte er das Narrativ der grünsten Industrieregion der Welt und betonte: „Das Ruhrgebiet musste dem Wandel begegnen wie keine zweite Metropole in Deutschland. Wir müssen im Standortwettbewerb mit vielen starken Metropolen in Europa mithalten.“ Dabei habe das Ruhrgebiet als eine Region mit mehreren Zentren entscheidende Gelegenheiten zur Zusammenarbeit verpasst. „Wir brauchen einen ruhrgebietsweiten Diskurs über Zukunftsthemen wie nachhaltige Infrastruktur, gut ausgebauten Nahverkehr oder sichere Digitalisierung, an dem sich Bürgerinnen und Bürger beteiligen können“, sagte Prof. Paetzel.
Ausführlicher Bericht auf der KoMet-Website
Ansprechpartner bei Rückfragen:
Dennis Hardt
Geschäftsstelle des Kompetenzfelds Metropolenforschung (KoMet)
Telefon: 0231/755-2265
E-Mail: metropolenforschunguaruhrde
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Direkt auf dem Campus Nord befindet sich die S-Bahn-Station „Dortmund Universität“. Von dort fährt die S-Bahn-Linie S1 im 20- oder 30-Minuten-Takt zum Hauptbahnhof Dortmund und in der Gegenrichtung zum Hauptbahnhof Düsseldorf über Bochum, Essen und Duisburg. Außerdem ist die Universität mit den Buslinien 445, 447 und 462 zu erreichen. Eine Fahrplanauskunft findet sich auf der Homepage des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr, außerdem bieten die DSW21 einen interaktiven Liniennetzplan an.
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Vom Flughafen Dortmund aus gelangt man mit dem AirportExpress innerhalb von gut 20 Minuten zum Dortmunder Hauptbahnhof und von dort mit der S-Bahn zur Universität. Ein größeres Angebot an internationalen Flugverbindungen bietet der etwa 60 Kilometer entfernte Flughafen Düsseldorf, der direkt mit der S-Bahn vom Bahnhof der Universität zu erreichen ist.
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