Internationalem Forscherteam gelingt Innovation bei Terahertz-Photonik
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Eine Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Dortmund, Regensburg, Pisa und Leeds hat eine photonische Schlüsselkomponente entwickelt, die künftig ultrakurze Impulse aus Terahertz-Lasern ermöglichen könnte. Dafür haben sich TU-Professor Christoph Lange und seine Forschungspartner von der Musik inspirieren lassen. Sie haben einen sättigbaren Absorber untersucht, der dank starker Kopplung elektronischer Resonanzen mit dem Lichtfeld eines Mikroresonators bereits bei extrem geringen Intensitäten betrieben werden kann. Die Ergebnisse sind in der aktuellen Ausgabe von Nature Communications veröffentlicht.
Terahertz-Strahlung eröffnet ein vielfältiges Spektrum von Anwendungen, das sich von Sicherheitsscannern an Flughäfen über Spurengasdetektion bis hin zu ultraschneller Kommunikationstechnologie und Medizintechnik erstreckt. Viele weitere Technologien könnten hinzukommen, wenn ultrakurze Impulse direkt aus Quantenkaskaden-Lasern erzeugt werden könnten.
Mit Hilfe sättigbarer Absorber ließen sich kostengünstigen Quantenkaskaden-Lasern leicht kurze Terahertz-Impulse entlocken. Leider waren sättigbare Absorber bis vor Kurzem für den Terahertz-Spektralbereich schwer zu realisieren. Um eine neue Klasse solcher Bauteile zu entwickeln, ließen sich die Arbeitsgruppen von Prof. Christoph Lange an der Fakultät Physik der TU Dortmund und Prof. Rupert Huber, Universität Regensburg, gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern Prof. Miriam Vitiello, NEST Pisa, und Prof. Edmund Linfield, University of Leeds, von der Musik inspirieren: Woher stammt zum Beispiel der einmalige Klang eines Steinway-Klaviers? Das Geheimnis liegt nicht in den Saiten, sondern vielmehr im Resonanzkörper. Dort entstehen Klang und Dynamik nach einem Tastenanschlag. „Im Grunde übernehmen wir diese Idee in die Terahertz-Optik“, sagt Jürgen Raab, der Erstautor der Veröffentlichung.
Miriam Vitiellos Gruppe entwickelte eine mikrostrukturierte Anordnung, bestehend aus einem Goldspiegel und einem Goldgitter, welche zusammen als Resonanzkörper für Terahertz-Strahlung wirken. Dessen Resonanzen können stark mit Elektronen in speziellen Halbleiter-Nanostrukturen gekoppelt werden, die in der Gruppe von Edmund Linfield auf eine einzelne Atomlage genau hergestellt wurden. In einer durch die Teams von Christoph Lange und Rupert Huber entwickelten hochpräzisen Zeitlupenkamera beobachteten die Wissenschaftler, wie die neuen Strukturen auf einen kräftigen „Tastenanschlag“ reagieren, also auf die Anregung mit einem intensiven Terahertz-Impuls.
Verblüffendes Ergebnis
Auf der Zeitskala von Femtosekunden zeigte sich ein verblüffendes Ergebnis: Der Absorber sättigte bereits bei einer um einen Faktor 10 geringeren Intensität als zuvor möglich. Diese Reaktion setzte darüber hinaus schneller ein als eine einzelne Lichtschwingung des Terahertz-Impulses. Miriam Vitiello ist begeistert: „Wir halten nun alle nötigen Komponenten in Händen, um ultraschnelle Quantenkaskaden-Laser mit sättigbaren Absorbern zu bauen“.
Da Terahertz-Strahlung tausendfach schneller als die Taktraten moderner Computer oszilliert, könnten ultrakurze Terahertz-Impulse eine neue Generation von Telekommunikationsverbindungen ermöglichen – weit schneller als 5G. Auch wichtige Fortschritte im Bereich der chemischen Analytik und der medizinischen Diagnostik sind denkbar. Ein wichtiger Meilenstein auf diesem Weg ist nun erreicht.
Originalpublikation:
J. Raab, F.P. Mezzapesa, L. Viti, N. Dessmann, L.K. Diebel, L. Li, A.G.
Davies, E.H. Linfield, C. Lange, R. Huber, and M.S. Vitiello: "Ultrafast terahertz saturable absorbers using tailored intersubband polaritons"
doi: 10.1038/s41467-020-18004-8
https://www.nature.com/articles/s41467-020-18004-8
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